Gartner Symposium

Gartner-Chefanalyst Harris: "Es wird immer ein 'Next' geben"

05.11.2018
Von 
Horst Ellermann ist Herausgeber des CIO-Magazins und Ambassador für CIOmove in Deutschland.

Mit DTOs können CIOs virtuell sehen, wie Menschen arbeiten, welche Systeme und Prozesse sie berühren und wie sich die Arbeit in ihren Unternehmen von Abteilung zu Abteilung bewegt. "Es ist, als würde man das Dach ihres Arbeitsortes abnehmen und nach innen schauen", meinte Plummer: "Sie kennen das vielleicht schon vom Process Mining."

Alle fünf Imperative sind sinnvoll. Alles sind ein bisschen banal.

Peter Sondergaard war da unterhaltsamer. Der Däne konnte wunderbar polarisieren. Alles, was Medien gerne hören, hat er bereitwilligst bedient. Mit Sondergaard war es einfach, Konfliktlinien aufzuzeigen."2-Speed-IT" hat er unter anderem mitverbrochen. Die Idee, IT-Abteilungen in schnelle und langsame Teams zu zerschneiden - eins für Apps und eins für ERP - hat für Aufregung gesorgt, die kein Unternehmen braucht, uns Medien aber bestens mit guten Schlagzeilen versorgt.

Der "Chief Digital Officer" war ebenfalls auf Sondergaards Mist gewachsen. Der Generalbevollmächtigte für alles Digitale solle alle Versäumnisse etablierter Unternehmen aufholen - oder wenigstens aufzeigen, argumentierte Sondergaard Anfang des Jahrzehnts. Zahllose Firmen richten noch heute einen solchen Posten ein und hoffen auf seine wundersame Wirkung. Dabei hatte Sondergaard seine Meinung schon vor zwei Jahren wieder geändert. In einem Interview mit dem CIOmove-Magazine verkündete er: "Der CDO muss wieder verschwinden. Er war immer nur als temporäre Rolle gedacht."

Etwas widersprüchlich vielleicht - aber immer unterhaltsam. Schade, dass Sondergaard jetzt einen Maulkorb verhängt bekommen hat. Nach 29 Jahren bei Gartner ist er über eine "Workforce Behaviour Probe" gestolpert. Was immer das heißen mag. Weder Sondergaard noch Gartner äußern sich genauer. Wahrscheinlich war es einfach die kantige Art des Dänen, die seine amerikanischen Kollegen im Vorstand genervt hat.

Vielleicht waren ihnen auch die 2,5 Millionen Dollar zu viel, die Sondergaard 2017 verdient hat. Wie auch immer: Nun darf er vorläufig für kein Konkurrenzunternehmen arbeiten, schreibt das Wallstreet Journal. Sehr schade. Wir hoffen schnellstmöglich wieder Zoten von Sondergaard zu hören.