Fünf Faktoren für effektivere Projekte

20.02.2002
Von Ludwig Abeltshauser

Das Unternehmen

Die Lufthansa Cargo AG, Frankfurt am Main, gehört zu den größten Luftfrachtunternehmen der Welt. Mit zirka 5000 Mitarbeitern erzielte sie 2000 einen Umsatz von 5,5 Milliarden Mark (2,8 Milliarden Euro). Die Lufthansa Cargo ist heute in drei selbständige Business-Units aufgeteilt: Global Cargo Net (Marketing, Vertrieb, Flugnetz-Management), Global Cargo Handling Services (Bodenabfertigung) und Global Freighter Operations (Flugbetrieb). Hinzu kommt der Bereich Corporate & Shared Services, der die anderen Units mit Dienstleistungen (Personal, Controlling, Presse, Buchhaltung, Abrechnung, Informationstechnik etc.) versorgt. Jeder Bereich hat seine eigene IT-Einheit, obwohl eine zentrale IT-Abteilung alle Projekte koordiniert. Jährlich startet LH Cargo zwischen zehn und 20 IT-Projekte.

 

 

Faktor drei: Überschaubarer Umfang

Projektdauer und -größe waren ursprünglich nicht begrenzt, Projekte über mehrere Jahre mit mehr als 50 Mitarbeitern keine Seltenheit. Je länger Anforderungserhebung und Einführung auseinander lagen, desto wahrscheinlicher traten Abweichungen zwischen Erwartung und Ergebnis oder aber ein hoher Änderungsaufwand auf. Zudem stieg der Koordinations- und Kommunikationsaufwand exponential mit der Zahl der Projektmitarbeiter. Heute darf ein Projekt maximal zwölf Monate dauern und nicht mehr als sechs Mitarbeiter binden. (Angesichts des hohen Veränderungsdrucks wird derzeit sogar eine Verkürzung auf sechs Monate angestrebt.) Das Resultat der strikten Begrenzung: Durch Serialisierung oder Parallelisierung von  Teilprojekten lassen sich Ergebnisse in der halben Laufzeit erzielen. Zudem können alle Teilvorhaben eine eigene

Wirtschaftlichkeit nachweisen, denn es geht keineswegs darum, Großprojekte einfach in aufeinander folgende Phasen aufzuteilen, sondern eigenständige Funktionalität (Kundenpflege, Auftragserfassung etc.) abzubilden.