FSC-Chef Bernd Bischoff: "Wir sind besser als Dell"

06.07.2005

CW: Aber es kommt ein Neuer, der deutlich offensiver als IBM auftreten will.

BISCHOFF: Ob Lenovo ein stärkerer Mitbewerber ist, wird sich zeigen. Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter. Ich glaube aber nicht, dass PCs aus China hier zu wesentlich günstigeren Preisen als unsere eigenen auf den Markt kommen. In den vier bis fünf Wochen, die beispielsweise ein Schiffstransport dauert, verliert der Rechner schon mal fünf Prozent an Wert. Ein Transport per Flugzeug ist teuer und frisst den Vorteil der niedrigeren Arbeitskosten wieder auf. Trotzdem erwarte ich, dass Lenovo zunächst über niedrige Preise versuchen wird, Anteile zu gewinnen, und dafür auch Verluste in Kauf nimmt.

CW: Werden Sie sich auf einen Preiskampf einlassen?

BISCHOFF: Nein. Niedrigpreise lassen sich vielleicht ein Vierteljahr durchhalten. Danach müssen auch große Anbieter wieder hochgehen. Dell versucht das ja jedes Jahr wieder für drei Monate. Ergebnis: Dells Anteil am PC-Markt liegt in Deutschland bei acht Prozent. FSC kommt auf 20 Prozent.

CW: Trotzdem kommen Sie um eine Kostendiskussion nicht herum. Im PC-Werk Augsburg hat FSC bereits flexible Arbeitszeiten eingeführt und die Fertigung stark rationalisiert. Reicht das aus, um im Wettbewerb mit Niedriglohnländern zu bestehen?BISCHOFF: Bei uns beträgt der Lohnanteil pro PC gerade noch neun Euro. Gleichzeitig liegen die Transportkosten bei hiesiger Produktion deutlich niedriger, als wenn wir in Fernost fertigen lassen würden. Unsere Benchmarks zeigen, dass wir in Sachen Effizienz so gut sind wie Dell oder einen Tick besser.

CW: Wie messen Sie Effizienz?