EMC setzt auf ECM

21.10.2003
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Das neue Portfolio Mit der Übernahme von Documentum sichert sich EMC den Markteinstieg von Lösungen zur Verwaltung unstrukturierter Daten, die in Geschäftsprozesse integriert werden sollen. Der Konzern nennt dies "Information-Lifecycle-Management" (ILM). EMCs CEO Joseph Tucci will in Zukunft ILM-Lösungen anbieten, mit denen Anwender für jede Information zu jedem Zeitpunkt im Lebenszyklus des Dokuments das passende Maß an Verfügbarkeit, Sicherheit und Zugriffsgeschwindigkeit auswählen können.

Im Zuge der gesetzlichen Regelungen zur Aufbewahrungspflicht elektronischer Daten dürfte sich EMC von der Documentum-Übernahme weitere Absatzmärkte für den "Centera"-Speicher erhoffen, der auf Basis kostengünstiger Festplatten eine veränderungssichere Archivierung bietet. Beide Firmen kooperieren bereits seit April 2002, um eine Lösung für "Content Addressed Storage" (CAS) auf die Beine zu stellen. Documentums ECM-Plattform ist als CAS-Tool für Centera zertifiziert.

EMCs Cheftechniker Mark Lewis ist derzeit noch mit der Eingliederung der im Sommer übernommenen Firma Legato Systems beschäftigt, deren Softwareprodukte ebenfalls dem ILM-Konzept dienen sollen. Die Überschneidungen zwischend en Angeboten von Documentum und Legato sind indes gering. Letztere Company bietet insbesondere Backup- und Recovery-Lösungen, hat aber mit dem "Email-Xtender" auch ein Programm im Portfolio, mit dem sich regelbasierend elektronische Nachrichten, Anhänge und Instant Messages verwalten lassen. Policy-basierende Automatisierung und die Integration von Softwarefunktionen des EMC-Portfolios sind genau das, was Lewis unter ILM versteht. Seiner Meinung nach müssen die verschiedenen Funktionen vereinfacht werden, damit nicht für jede Teilaufgabe ein eigenes Programm zum Einsatz kommt.