Ebay wird als Vertriebskanal zur Pflicht

17.11.2004
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

"Das Problem einiger Anbieter ist, dass sie den Powersellern ihre konservativen ERP-Systeme aufzwängen wollen. Die passen aber nicht", weist Christian Meier, Geschäftsführer der Logic-B@se GmbH aus Rain am Lech, auf einen Kardinalfehler hin. Seine Firma, so Meier, habe den untypischen Ebay-Workflow in dem Produkt 4Sellers speziell auf den Online-Handel und die Bedürfnisse von Powersellern ausgerichtet. Die Software setze dabei auf der Grundfunktionalität des ERP-Systems "Office Line" von Sage auf.

Tops und Flops

Geschäftsmodelle und Fakten rund um Ebay:

Stellt sich die Frage, wie mächtig Software für den Vertriebskanal Ebay sein muss. Produkte wie "Afterbuy" oder "Auctionweb" sind Tools, die sich gut für den Einstieg eignen, ab einem bestimmten Level der kaufmännischen Abwicklung aber an ihre Grenzen stoßen. Powerseller, die oft über größere Lagerbestände verfügen, benötigen daher flexiblere Lösungen.

Portal für Restpostenabverkauf

Der Bedarf an solchen Anwendungen wird nach Ansicht Meiers immer größer: "Ebay kommt mehr und mehr von dem Image des privaten Dachbudenverkaufs weg und entwickelt sich zu einem professionellen B-to-C-Portal", beobachtet nicht nur er. "Ebay ist eine Realität, der sich der Fachhandel wohl oder übel stellen muss", sagt auch Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels. Ein Viertel der Einzelhändler verfolge inzwischen eine Multichannel-Strategie und vertreibe Waren über stationäre Läden und das Internet.