Kaum ein IT-Thema hat im vergangenen Jahr für so viel Furore gesorgt wie die Tablets. Nicht ganz unschuldig daran ist sicher Apple-Wundermann Steve Jobs, der mit dem iPad neues Leben in die von Microsoft bereits vor zehn Jahren vorgestellte Produktkategorie brachte. Das Erfolgsrezept: einfache elegante Benutzerführung, schlanke Hardware, ein gewisser Kultstatus sowie Tausende von Apps - und das Ganze zu einem (zumindest für Apple-Produkte) annehmbaren Preis.
Beachtliche Zuwachsraten erwartet
Wie gut die Flachmänner ankommen, demonstrieren die Marktzahlen. Nach Schätzungen von Gartner wurden 2010 weltweit über 19 Millionen Tablets, überwiegend iPads, abgesetzt. Für das laufende Jahr rechnen die Auguren sogar mit 55 Millionen verkauften Tablets - davon könnten 40 bis 45 Millionen von Apple kommen. Es sei das erste Mal in der Geschichte, dass es eine praktikable Alternative zum PC gebe, erklärte Gartner-Analyst Ranjit Atwal gegenüber der Presse den Effekt, dass Tablets allmählich auch den Rechnermarkt bedrohten. Dies betreffe nicht nur Endkunden, so Atwal, auch Unternehmen würden prüfen, für welche Zwecke ein Tablet in Frage komme.
- Motorola Xoom
Das erste Motorola-Tablet läuft mit Android 3.0, besitzt ein 10,1 Zoll großes Display und verfügt über eine Dual-Core-CPU mit 1 GHz Taktfrequenz. - Blackberry Playbook
Das Blackberry Playbook mit Blackberry Tablet OS soll im ersten Quartal in den USA und im darauffolgenden Quartal dann weltweit auf den Markt kommen. - IdeaPad U1
Das Ideapad ist ein Notebook mit abnehmbaren Tablet-PC und läuft - je nach Modus mit Windows 7 oder Linux. - Samsung Sliding PC
Der Samsung Sliding PC ist ein Hybrid-Rechner auf Windows-7-Basis. - Acer Iconia Touchbook
Das Acer Iconia Touchbook besitzt zwei 14 Zoll große Touchscreens, aber keine physische Tastatur. - Cisco Cius
Das Cisco-Tablet mit Android-Betriebssystem kann sowohl im Office wie auch unterwegs eingesetzt werden. - Motion CL900
Das 10,1-Zoll-Tablet Motion CL900 ist mit einem Intel-Atom-Prozessor ausgestattet und läuft mit Windwos 7. - Asus EeePad Transformer
Der Asus Eee Transformer ist eigentlich ein Netbook, lässt sich aber dank des abnehmbaren Keyboards in ein Tablet verwandeln. - Asus EeeSlate EP121
Für Anwender, die Windows einsetzen (müssen), hat Asus den EeeSlate EP121 neu im Programm. Das Gerät hat ein 12,1 Zoll großes Multitouch-Display, lässt sich statt mit den Fingern aber auch mit einem Stift bedienen. - Dell Streak 7H
Das Dell Streak 7 ist der große Brunder des Streak 5 und funkt mit HSDPA+ - Motorola Atrix 4G
Interessantes Konzept: Besonderheit des Motorola Atrix 4G ist eine optional erhältliche Docking-Station, bestehend aus einem klappbaren Display und Tastatur, die das Smartphone zu einem vollständigen Notebook-Ersatz machen soll.
Unterstützung erhält Gartner von Deloitte. Obwohl einige Kritiker Tablets nur als untermotorisiertes Spielzeug für den privaten Medienkonsum sähen, so die Finanzberater in ihrem diesjährigen Branchen-Forecast, würden 2011 schon mehr als ein Viertel aller Tablet-PCs von Unternehmen gekauft. 2012 und später soll der Anteil weiter ansteigen.
Wurde das iPad wie das iPhone zunächst eher von den Chefetagen aus in die Unternehmen hineingetragen, scheinen sich die smarten Rechner in einer zweiten Phase auch in einzelnen Nischen zu etablieren. Für diese These sprechen zumindest erste Projekte wie die Einführung von 1000 iPads im Vertrieb der Deutschen Vermögensberatung. Dank der starken Nachfrage insbesondere von Vertriebsabteilungen und einzelnen vertikalen Märkten, allen voran das Gesundheitswesen, erwartet Deloitte, dass die Nachfrage von Firmen stark wachsen wird.