Die IT-Industrie wartet auf die Trendwende

01.02.2002
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Aribas Umsatz ist im vierten Quartal ebenfalls massiv zurückgegangen. Er betrug 55 Millionen Dollar, verglichen mit 170 Millionen im Vorjahresquartal. Der Verlust von 0,03 Dollar pro Aktie lag dagegen im unteren Bereich der von den Analysten erwarteten 0,02 bis 0,09 Dollar. "Im Licht der anhaltend schwachen ökonomischen Bedingungen bin ich mit den soliden Ergebnissen für das Quartal zufrieden", gibt sich CEO Bob Calderoni bescheiden.

Was bleibt also als Fazit? Dass neben der nach dem aberwitzigen Hype- und Boomjahr 2000 ohnehin zu erwartenden Abkühlung in der IT-Industrie die allgemeine Wirtschaftsflaute sowie der viel zitierte 11. September ihr Übriges zur derzeitigen Misere beitrugen? Dass, wie manche Zeitgenossen behaupten, die Stimmung momentan summa summarum doch schlechter als die Lage ist?

August-Wilhelm Scheer, Gründer der IDS Scheer AG, die nach vorläufigen Zahlen ihren Umsatz 2001 von 126 auf 160 Millionen Euro steigern konnte und auch im laufenden Jahr ein zweistelliges Wachstum anstrebt, hat hierzu jedenfalls seine eigene Sichtweise. Er erkennt "keine pauschale Krise der IT". Im Gegenteil: Die Innovationskraft der IT-Branche sei "ungebrochen". Die vor allem durch den Niedergang der New Economy verursachte "Zeit des Luftholens" werde verhältnismäßig kurz sein, große Firmenkunden hätten neue Anwendungskonzepte wie SCM, CRM oder Web-Services längst fertig in der Schublade. Es komme jetzt lediglich darauf an, eine Art "Self-Fulfilling-Prophecy" zu erzeugen. So wie man die Krise zum Teil herbeigeredet habe, könne man sie mit entsprechendem Optimismus auch wieder verhältnismäßig schnell beenden.

Weitere Ergebnisse

Compuware

Der Softwareanbieter und IT-Dienstleister Compuware hat im dritten Fiskalquartal (Ende: 31. Dezember) 451 Millionen Dollar umgesetzt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahrs waren noch 495 Millionen Dollar eingenommen worden. Der Nettogewinn vor Abschreibungen wuchs leicht auf 49,3 Millionen Dollar, nach Abschreibungen betrug das Plus knapp 30 Millionen Dollar. Damit schloss Compuware etwas über den Analystenerwartungen ab.

Exact

Mit betriebswirtschaftlicher Standardsoftware für den Mittelstand konnte die Exact-Gruppe im Geschäftsjahr 2001 insgesamt 206,3 Millionen Euro einnehmen, 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Nettogewinn nach Steuern belief sich auf 35,5 Millionen Euro und wuchs um 24 Prozent.

Broadvision Der Umsatz von Broadvision im vierten Geschäftsquartal 2001 schrumpfte gegenüber dem Septemberquartal von 51,2 Millionen auf 48 Millionen Dollar. Leicht verbessert hat sich hingegen der Pro-forma-Nettoverlust: Statt 15,9 Millionen Dollar betrug er nur noch 8,2 Millionen Dollar. Im gesamten Geschäftsjahr beträgt der Nettoverlust einschließlich der Sondereffekte 833 Millionen Dollar bei 248 Millionen Dollar Umsatz.

Motorola

Statt 10,1 Milliarden Dollar wie im Vorjahreszeitraum setzte Motorola im vierten Fiskalquartal 2001 nur 7,3 Milliarden Dollar um. Der Nettoverlust ohne Sonderabschreibungen belief sich auf 90 Millionen Dollar, 362 Millionen Dollar Profit waren es im Dezemberquartal 2000 gewesen. Im Gesamtjahr summierte sich der Nettoverlust einschließlich Sondereffekte auf 3,9 Milliarden Dollar bei 29,5 Milliarden Dollar Umsatz (Computerwoche online berichtete).

Borland

Die Softwareschmiede Borland hat in ihrem vierten Geschäftsquartal 2001 zwar ein Umsatzwachstum von 17 Prozent erzielt, musste beim Nettoergebnis jedoch Einbußen von 26 Prozent hinnehmen. Der Profit sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 8,4 Millionen auf 6,2 Millionen Dollar. Für den Rückgang machte die Company vor allem drastisch gesunkene Zinseinnahmen verantwortlich. Der Quartalsumsatz stieg von 50,3 auf 59 Millionen Dollar. Für das gesamte Geschäftsjahr meldete Borland eine Gewinnsteigerung von elf Prozent auf 23,1 Millionen Dollar, die Einnahmen legten um 16 Prozent auf 221,7 Millionen Dollar zu (Computerwoche online berichtete).