Als Fels in der Brandung könnten sich indes einmal mehr die klassischen Softwareanbieter entpuppen. Wie Oracle haben auch SAP und Siebel einen optimistischen Ausblick gegeben, während die kleineren Unternehmen sich eher zurückhaltend über die Aussichten für 2002 äußern. "Es scheint so, dass die größeren Anbieter auf einem guten Weg sind", beobachtet Chris Debiase, Analyst bei Goldman Sachs. Theo Kitz, Analyst bei der Privatbank Merck Finck, macht dafür die breite Kundenbasis verantwortlich: "In einer Rezession profitieren die Unternehmen, die viele Kunden haben. Sie können zusätzliche Produkte an ihre Bestandskunden verkaufen." Diesen Trend will SAP ausnutzen. "Wir sind zuversichtlich,
uns vom Kuchen ein größeres Stück abschneiden zu können", freute sich SAPs Co-Vorstandssprecher Hasso Plattner vergangene Woche bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2001.
Rund 15 Prozent will der deutsche Anbieter von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware 2002 gegenüber dem Vorjahr beim Umsatz wachsen. 2001 war es gegenüber 2000 um 17 Prozent nach oben gegangen auf 7,34 Milliarden Euro. Anfang 2001 hat die Walldorfer Softwareschmiede noch einen Umsatzanstieg um 20 Prozent für das Gesamtjahr prognostiziert. Trotzdem ist Plattner zufrieden: "Wir haben von allen Firmen die beste Prognose abgegeben." 2002 wollen die Walldorfer außerdem die operative Marge um einen Prozentpunkt gegenüber 2001 auf 21 Prozent steigern.
SAP zählt auf die eigene Kundenbasis
Grundlage für die optimistischen Aussichten ist laut SAP nicht nur die große Zahl an Bestandskunden. Plattner weist darauf hin, dass die Kundenbasis weiter stark wächst und führt das auf die hauseigenen Produkte zurück, mit denen das Unternehmen sich gut aufgestellt habe. So machte SAP beispielsweise im vierten Quartal 2001 bereits 19 Prozent seines Lizenzumsatzes mit seiner Software zur Verwaltung von Kundenbeziehungen "Mysap CRM", nämlich 196 Millionen Euro.