Wäre man ironisch, könnte man sagen, jetzt, wo selbst die Internet-Ikone Amazon.com schwarze Zahlen schreibt, ist alles wieder in Butter. Doch auch wenn sich die Prognosen für den hoch verschuldeten Online-Händler mittlerweile etwas freundlicher lesen, für den Rest der IT-Branche gilt das so ohne weiteres nicht.
Unter dem Strich meldeten die meisten namhaften IT-Anbieter in ihren jüngsten Quartalsberichten zwar nicht mehr "Land unter", aber so richtig erlösend waren die Zahlen auch nicht. Eine Tendenz lässt sich, wenn überhaupt, nur in einem Punkt ausmachen: Die vergleichsweise guten Umsätze in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres übertrafen zum Teil nur geringfügig die Einnahmen des vorhergehenden Quartals und lagen oft deutlich unter den Werten des Vorjahres.
Und auf der Habenseite - sprich: den Erträgen der Anbieter - wirkten sich weniger die vermeintliche Marktbelebung, sondern eher die vorgenommenen strukturellen Anpassungen in Form drastischer Kosteneinsparungen und Massenentlassungen aus.
Skeptisch und zurückhaltend zeigen sich denn auch viele Verantwortliche des IT-Establishments, was den konkreten Ausblick für das laufende Jahr angeht. Microsofts Finanzvorstand John Connors, der sich dank hervorragender Windows-XP-Verkäufe und einer erfolgreichen Marktpremiere der Spielekonsole X-Box im zweiten Finanzquartal über einen neuen Rekordumsatz freuen konnte, sieht trotzdem noch "keine Anzeichen für eine bevorstehende Erholung der großen Volkswirtschaften".