Die Chiprivalen beziehen neue Positionen

29.09.2003
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Zum anderen hatte Intel Neues für den Server-Markt zu bieten. So stellte das Unternehmen einen Blade-Server "SBXL52" vor, der mit zwei Xeon-Prozessoren arbeitet. 14 dieser Blades haben auf einem Chassis Platz. Im nächsten Jahr will Intel auch eine Vier-Wege-Variante dieses Blade-Typs auf den Markt bringen. Die Xeon-Familie der 32-Bit-Prozessoren wird auf 90-Nanometer-Technik umgestellt. Die erste CPU mit dieser Strukturbreite, Codename "Nocona", wird in der ersten Hälfte des kommenden Jahres erscheinen, gefolgt vom Chip "Jayhawk". Der entsprechende Xeon MP hat den Codenamen "Potomac". Dazu erscheinen neue Chipsätze, die Lindenhurst- und Tumwater-Technik enthalten.

64-Bit-Computing für Desktops und Notebooks: AMD hofft auf Interesse der Privatanwender. (Foto: AMD)

64 Bit nur für Server?

Im 64-Bit-Bereich hat Intel neue Itanium-Prozessoren mit größerem Cache-Speicher angekündigt. Das Unternehmen scheint mit der Entwicklung dieses Markts nicht ganz zufrieden zu sein. So äußerte Intel-Chef Otellini, eine Ablösung der 32-Bit-Systeme auf breiter Front sei zwar "eingeplant, aber noch weit entfernt". Die Entwicklung von 64-Bit-Software hinke hinterher, wie es schon beim Umstieg von 16- auf 32-Bit-Umgebungen der Fall war. Der habe damals rund sechs Jahre gedauert, und "das ist heute nicht viel anders", so Otellini.

Besonders laut trommelt Intel allerdings für den neuen PC-Prozesor "Pentium 4 Extreme Edition". Der ist von seinem Design her weniger ein Pentium 4, sondern vielmehr ein Xeon mit anderem Pin-Layout. Er verfügt über 2 MB Level-3-Cache, während der Pentium 4 nur 512 KB Level-2- und keinen L3-Cache hat. Die Taktgeschwindigkeit des Hyperthreading-Chips beträgt 3,2 Gigahertz. Die CPU soll rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft verfügbar sein. Mit diesem 32-Bit-Chip will Intel explizit PC-Spieler und Power-User ansprechen. Damit versucht das Unternehmen, exakt die Anwendergruppe bei der Stange zu halten, auf die Konkurrent AMD zielt.