Die Chiprivalen beziehen neue Positionen

29.09.2003
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Nach Firmenangaben ist das Testing der Wifi-Komponenten nicht abgeschlossen, was auf Produktionsprobleme hindeutet. Gleichwohl gibt sich Intel optimistisch. Der Kombichip 802.11a/b soll noch in diesem Monat marktreif sein. Eine Variante nach den Standards 802.11b und g möchte Intel bis Ende dieses Jahres in Produktion gehen lassen. Die für alle Hotspot-Typen geeignete Komponente 802.11a/b/g könnte - schon etwas vager versprochen - in der ersten Hälfte des nächsten Jahres erscheinen.

Wiederfinden soll sich die Multiband-Wifi-Technik in einer neuen Centrino-Generation, die unter dem Titel "Sonoma" läuft. Sie umfasst "Dothan", einen Pentium-M-Prozessor, der über 2 MB Level-2-Cache verfügt und in 90-Nanometer-Technik gefertigt wird. Das macht die CPU kleiner und ermöglicht höhere Taktraten. Hinzu kommen ein derzeit unter dem Codenamen "Alviso" entwickeltes Chipset sowie das Wifi-Element "Calexico 2". Dieses könnte nicht nur die Breitbandstandards 802.11a, b und g, sondern auch die Variante i unterstützen. Angekündigt ist Sonoma für das nächste Jahr.

Auch ein Branchenriese wie Intel tut sich mit neuen Techniken und Märkten schwer, während weit kleinere Hersteller wie Broadcom und Atheros Communications Zwei- und Drei-Band-Chips schon seit einem Jahr liefern. Doch der Hersteller scheut sich nicht, bereits drahtlose Lösungen für die letzte Meile nach dem Standard 802.16a für die zweite Hälfte des Jahres 2004 anzukündigen. Solche "Wimax"-Netze sollen bei einem Durchsatz von 70 Mbit pro Sekunde eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern haben.

Integrierte Sprach- und Datenkommunikation

Noch einen neuen Markt peilt Intel an, den für Handys und PDAs. CTO Gelsinger führte auf dem IDF den Prototyp eines "Universal Communicator" vor. Das Handheld verwendet einen "Xscale"-Prozessor für ultrakompakte Geräte. Die unter dem Codenamen "Bulverde" entwickelte CPU soll sehr sparsam mit Energie umgehen, Multimedia-Anwendungen beschleunigen und die Auflösung der Minibildschirme erhöhen. Bulverde ist eine Ausprägung von Intels "Personal Internet Client Architecture" (PCA), in deren Zentrum gleichzeitige Sprachkommunikation und Internet-Zugriff für Handys, PDAs und andere mobile Endgeräte steht. Die Devices können nahtlos zwischen unterschiedlichen Netzen wechseln, ohne die Verbindung zu unterbrechen. So unterstützt der Universal Communicator 802.11b-, GSM- und GPRS-Netze.

Doch Intel wäre nicht Intel, wenn das Unternehmen in San Jose nicht auch Neuigkeiten für PCs und Server vorgestellt hätte. Im Zentrum steht zum einen die "PCI-Express"-Technik, welche die gegenwärtigen PCI- und PCI-X-Architekturen ablösen und mit skalierbaren Bandbreiten von 2,5 bis 80 Gbit pro Sekunde I/O-Funktionen beschleunigen soll. Der für Server vorgesehene "Lindenhurst"-Chip ermöglicht eine direkte Verbindung zu Gigabit-Ethernet-Adaptern sowie anderen Breitbandkomponenten und macht die bisher benötigten teuren I/O-Brückenchips obsolet. In PCs sollen "Tumwater"-Chips die Grafik-Schnittstelle AGP8X ersetzen und ihren Durchsatz auf 4 Gbit pro Sekunde verdoppeln. Entsprechende Chipsets sollen im nächsten Jahr auf den Markt kommen.