Die besten ESB-Produkte für die SOA

17.08.2006
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

IBM

IBM betrat den ESB-Markt erst kürzlich mit einem neuen und zwei aktualisierten Produkten, die es bereits im September 2005 angekündigt hatte. Ersteres System firmiert unter dem Namen "Websphere Enterprise Service Bus". Hinzu kommen der "Websphere Message Broker" und der "Websphere Process Server", jeweils in der Version 6. Der IT-Konzern bezeichnet diese drei Produkte als "IBM SOA Foundation"; gemeinsam bieten sie nach Einschätzung von Forrester umfassende ESB-Features. Darüber hinaus führt der Hersteller mit seiner ESB-Appliance eine Hardware-basierende Lösung im Portfolio, die im Ranking nicht bewertet wurde.

Mit der Fülle an Funktionen und Optionen eigne sich das IBM-Angebot am besten für große und komplexe Installationen, urteilt Forrester. Die Vielfalt habe aber ihren Preis: Im Vergleich zu den Konkurrenten seien die Produkte teuer. Im Portfolio fehle zudem ein Metadaten-Reposi- tory - eine Lücke, die Big Blue bis Oktober 2006 schließen will.

Progress Software (Sonic)

Sonic Software agierte zunächst als eigenständige Einheit der Muttergesellschaft Progress, wurde aber mittlerweile in deren Infrastruktur integriert. Als Pionier in Sachen ESB zeichnete Sonic für einen großen Teil der ersten Wachstumsphase des Marktes verantwortlich, erläutert Forrester. Mit der Übernahme von Actional, einem Spezialisten für die Überwachung verteilter Softwareservices, baute der Hersteller sein Portfolio weiter aus. Release 7.0 des ESB-Produkts kombiniert die Funktionen des Sonic ESB 6.1 mit Kernbestandteilen der Actional-Systeme. Auf diese Weise entstand laut Forrester ein integrierter ESB-Stack mit etlichen zusätzlichen Features zu einem günstigen Preis.

Iona

Die irische Iona Technologies gehört ebenfalls zu den etablierten Anbietern im Middleware-Markt. Bereits im Jahr 2004 offerierte das Unternehmen erste ESB-Produkte und kann auf einige prominente Kunden verweisen. Obwohl der Umsatzanteil des ESB-Produkts "Artix" noch klein sei, handele es sich doch um ein wachsendes Geschäft, kommentieren die Studienautoren. Mit seinen technischen Vorzügen habe sich Iona eine Nischenposition im Highend erarbeitet.

Mit Release 4 von Artix sei es gelungen, einige Defizite der Vorgängerversionen zu beseitigen. Der ESB bietet unter anderem Orchestrierungsfunktionen auf Basis der Business Process Execution Language (BPEL). Mit Hilfe von Eclipse-Entwicklungs-Tools könnten Anwender ohne zusätzlichen Programmieraufwand neue Orchestrierungsregeln hinterlegen, verspricht der Hersteller. Neben dem Kernprodukt Artix unterstützt Iona weiterhin den quelloffenen ESB "Celtix".