Die besten ESB-Produkte für die SOA

17.08.2006
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Cape Clear Software

Bemerkenswert erscheint das gute Abschneiden von Cape Clear, einem relativ kleinen, privat gehaltenen Unternehmen. Der Hersteller mit Hauptsitz in Waltham, Massachusetts, gehört zu den Pionieren in Sachen ESB. Forrester-Analyst Vollmer lobt vor allem die umfassende Unterstützung von Web-Ser- vices-Standards und Kommunikationsprotokollen. Kombiniert mit guten Tools für die Entwicklung und Einführung von Softwareservices sei das Cape-Clear-Angebot besonders geeignet für Unternehmen mit komplexen heterogenen IT-Umgebungen. Seit dem Release 6.5 unterstützt der ESB auch das quelloffene Entwicklungs-Framework "Eclipse" in vollem Umfang, hebt Vollmer hervor. Vorteilhaft für die Kunden sei auch die aggressive Preispolitik des Managements.

Bea Systems

Mit seinen Weblogic-Produkten gehört Bea schon seit einigen Jahren zu den führenden Integrationsanbietern im Markt. Im vergangenen Jahr präsentierte der US-amerikanische Hersteller den "Aqualogic Service Bus". Er soll eine Integration über Plattformgrenzen hinweg ermöglichen, sprich: nicht nur mit dem hauseigenen Weblogic Application Server zusammenarbeiten. Einige Abhängigkeiten von der Weblogic-Runtime beständen noch heute, moniert Forrester. Diese würden aber in der Zukunft reduziert.

Unterm Strich biete das Bea-Produkt umfassende ESB-Funktionen und füge sich nahtlos in die anderen SOA-Angebote des Herstellers ein. Allerdings beinhaltet der Bea-ESB keine Serviceorchestrierung. Kunden, die diese Funktionen benötigen, müssen zusätzlich "Weblogic Integration" (WLI) kaufen. Das erhöhe die Gesamtkosten und führe dazu, dass das Produkt eher für Highend-Kunden geeignet sei.

Software AG

Die Software AG erzielte bei ihrem Debüt in Forresters ESB-Ranking durchweg gute Bewertungen. Insbesondere das kombinierte Registry- und Repository-System "Centrasite" fand Anerkennung. Dabei handelt es sich um eine Gemeinschaftsentwicklung mit Fujitsu. In diesem Punkt sei der Anbieter den Konkurrenten einen Schritt voraus, urteilen die Analysten. Sie heben ferner die Möglichkeiten zur Integration von Mainframe-Anwendungen hervor, was insbesondere den traditionellen Kunden der Darmstädter zugute kommen dürfte. Wegen ihrer starken Marktposition in Europa und Asien sieht Forrester gute Chancen für die Software AG, mit ihren SOA-Produkten auch in Nordamerika Anteile zu gewinnen.

ESB-Komponenten

  • Kommunikations-Infrastruktur für Services;

  • Routing von Serviceanfragen und Auflösung von Versionskonflikten;

  • Datentransformation und -Mapping;

  • Service-Orchestrierung und -aggregation, Prozessmanagement;

  • Transaction Management;

  • Sicherheit;

  • Quality of Service, SLAs;

  • Service-Registry und Metadatenverwaltung;

  • Erweiterbarkeit von Service-Messages (semantisches Mapping);

  • Monitoring und Management;

  • Unterstützung des Service-Lifecycle.