IT-Spielzeuge für den Schrottplatz

Die 17 nutzlosesten Gadgets aller Zeiten

Kommentar  24.02.2017
Von 


Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.

10. Regenschirm-Drohne

Wer im verregneten Europa träumt nicht von einer unsichtbaren Hand, die den Regenschirm hält? Schließlich kann man das eigene Händchen dann für andere Dinge nutzen (rauchen, das Smartphone festhalten). Aber mal ganz ehrlich: Wer von uns wäre bereit, für diese Art der Freiheit circa 1700 Euro auszugeben? Genau - nicht mal die Briten, für die dieses Gadget (aufgrund der aktuellen Rechtslage) in erster Linie gedacht ist.

Der teuerste Regenschirm der Welt.
Der teuerste Regenschirm der Welt.
Foto: dronesdirect.co.uk

Entsprechend durchwachsen war auch das Echo, das die "Umbrella Drone" auf der CES 2017 hervorrief. Der teuerste Regenschirm aller Zeiten (und das ganz ohne Blattgold und Fake-Diamanten) ist auf einer kameralosen Drohne befestigt und folgt seinem Besitzer dank GPS auf Schritt und Tritt. Klingt wirklich großartig - für ungefähr fünf Sekunden.

Dann schleichen sich Szenarien ins Hirn, in denen die Drohne in öffentlichen Verkehrsmitteln für Panik und Verletzungen sorgt. Ganz zu schweigen von den peinlichen YouTube-Videos die entstehen könnten, wenn das GPS-Signal mal ausfällt und man seinem fliegenden, außer Kontrolle geratenen, 1700-Euro-Regenschirm durchs urbane Gelände hinterherhetzt. Und dann wäre da noch ein anderes, kleines Problem: Die Akkulaufzeit beträgt sagenhafte 30 Minuten.

9. NEC Pro Mobile 200

Microsoft und das Thema Mobile - eine unendliche Geschichte. Der Windows-Riese hat lange vor dem iPad den Tablet-Formfaktor angepriesen und versucht sein Betriebssystem schon seit vielen Jahren endlich mobil zu bekommen - bislang mit eher überschaubarem Erfolg.

NEC Mobile Pro 200: Kein Support für Outlook - oder sonstige E-Mail Clients.
NEC Mobile Pro 200: Kein Support für Outlook - oder sonstige E-Mail Clients.
Foto: NEC

Das Mobile Pro 200 aus dem Hause NEC war eines von gut zwei Dutzend Devices mit Windows CE 1.0, das diese Aufgabe bereits 1996 erledigen sollte. Leider wurde das damals neu erschienene Outlook von keinem der Devices unterstützt - allerdings funktionierten sie auch mit keinem anderen E-Mail Client. Deswegen wurden die CE 1.0-Geräte auch relativ schnell durch CE 2.0-Devices ersetzt, die sich später zu Pocket PCs und dann zu Windows Mobile Phones wandeln sollten.

8. Microsoft Mira

Unter dem Codenamen "Mira" versuchte Microsoft 2002 Smart Displays verschiedener Hersteller zu promoten. Die Verbraucher sollten sich diese Bildschirme an die Wand hängen und so remote auf ihre Computer zugreifen. Das Problem: 1000 Dollar Anschaffungskosten und ein auf Unternehmen ausgelegtes Betriebssystem in einem Consumer-Produkt. Achso - und das Design.

7. Denso Staubsauger-Schuhe

Fangen wir zur Abwechslung doch mal mit dem Positiven an: Dieses Produkt wird sehr wahrscheinlich nie das Licht der Welt erblicken. Zu verdanken sind diese High-Tech-Treter dem japanischen Auto-Zulieferer Denso, der alle zwei Jahre einen Innovationswettbewerb für seine Mitarbeiter durchführt, um "Kreativität und Innovationsgeist zu fördern". Wir wagen uns kaum vorzustellen, wie die anderen Schöpfungen bei dieser Innovations-Olympiade ausgesehen haben müssen, wenn die Staubsauger-Schuhe gewonnen haben. Details zur Technik zeigt folgendes Video:

Aus ästhetischen Gesichtspunkten stellt man sich bei den Denso-Latschen eigentlich nur eine Frage, diese aber dafür immer wieder: Warum?

6. Sony Vaio Mouse Talk

Was hat man sich nur dabei gedacht? Von allen kranken Hybrid-Tech-Produkten ist diese Maus aus dem Hause Sony wohl eines der denkwürdigsten. Im VoIP-Boom-Zeitalter (2006) sollte man mit diesem Technik-Zwitter im Skype-Telefonat so wirken, als würde man tatsächlich telefonieren. War ja schon irgendwie "spooky" diese Videotelefonie. Laut Sony sollte die Handy-Maus für einen "aufgeräumteren, stylischeren und genialeren" Arbeitsplatz sorgen.

Wenn Maus und Telefon sich vereinen...entsteht Nutzlosigkeit.
Wenn Maus und Telefon sich vereinen...entsteht Nutzlosigkeit.
Foto: Sony

Aber das tat sie nicht. Stattdessen nervte sie mit unterirdischer Sprachqualität und umständlicher Bedienung. Schließlich konnte man den Computer nicht mehr bedienen, sobald man telefonierte. Das wäre ungefähr so, als würde man heutzutage ein Smartphone mit einem Rasierer kombinieren. Entsprechend desaströs verkaufte sich Sonys Mouse Talk auch, bevor sie heimlich und still und leise aus den Regalen verbannt wurde.