Der Markt für Business Intelligence

Der Markt für Business Intelligence 2005: Durchleuchtet und analysiert

13.10.2005
Von 
Bernd Seidel ist freier Journalist und Coach in München.

Im Jahr zwölf nach der „Erfindung“ von BI reicht das Spektrum von Tools für das Extrahieren, Transformieren und Laden (ETL) von Daten aus Produktivsystemen in Data Warehouses über fortgeschrittene Olap-und Analyse- Tools, die auf gängigen Datenbanken wie DB2, SQL Server oder Oracle aufsetzen, bis hin zu integrierten BILösungen. Im Kommen ist die Verknüpfung von BI mit der Integration von Anwendungen und Geschäftsprozessen - neudeutsch als Corporate-Performance-Management (CPM) bezeichnet.

Angekommen in Prozessen

„BI ist mittlerweile in den Prozessen angekommen und verspricht, Abläufe in Echtzeit an geschäftsrelevante Veränderungen anzupassen und auf Ereignisse rasch zu reagieren“, erklärt Gartner-Analyst Andreas Bitterer. Anhand von vorher festgelegten Messpunkten, Kenngrößen und Regeln, die für Geschäftsprozesse definiert werden, lässt sich mit Hilfe von BI-Werkzeugen die Leistungsfähigkeit der Geschäftsabläufe messen und bei Problemen steuernd eingreifen. Die permanente Beobachtung der Aktivitäten, auch als Business Activity Monitoring (BAM) bezeichnet, hilft, auf Engpässe rasch zu reagieren.

Das Gros der führenden BI-Softwareanbieter scheint erkannt zu haben, dass am Corporate-Performance-Management kein Weg vorbei führt. Die Entwicklung wird dabei aus den verschiedensten Richtungen vorangetrieben: Klassische Analysesoftwarehersteller wie SAS Institute, Business Objects und Hyperion erweitern ihre Suiten aus eigener Kraft oder kaufen fehlende Bausteine hinzu. SAP ergänzt seine Unternehmensoftware um die Business-Process-Management-Plattform „Netweaver“. Infrastruktur- und auch EAI-Anbieter wie IBM, Oracle und Sun schließen Lücken durch Zukäufe. So hat IBM Ascential erworben, und Sun hat sich durch die Übernahme von Seebeyond in Sachen Enterprise Application Integration (EAI) verstärkt.