iPhone goes Enterprise

Der lange Weg zur Business-Reife

24.06.2010
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Die ersten großen Rollouts kommen

Der IT-Dienstleister Logica führte als eines der ersten Unternehmen hierzulande das iPhone großflächig als Business-Handy ein. Foto: Logica
Der IT-Dienstleister Logica führte als eines der ersten Unternehmen hierzulande das iPhone großflächig als Business-Handy ein. Foto: Logica
Foto: Logica

Trotz dieser Mankos war das iPhone schon längst im Business angekommen, wenn auch bei großen Unternehmen eher durch die Hintertür. Von Rollouts im großen Stil, wie sie bereits im Heimatland USA stattfanden, war dagegen hierzulande noch nichts zu sehen. Den Anfang machte in Deutschland vermutlich der - dafür sicher reich von Apple belohnte - Referenzkunde Springer. Der Medienkonzern kündigte im Juli 2008 spektakulär an, alle PCs durch Macs zu ersetzen und seine Business-Blackberries gegen iPhones einzutauschen. Zum Jahreswechsel 2008/09 begann dann auch der Beratungs- und IT-Dienstleister Logica, einen Großteil seiner Mitarbeiter mit iPhones auszustatten. Insgesamt wurden dabei 1400 Geräte verteilt. Ziel war es, mit der Konsolidierung der Endgerätelandschaft auf einem einzigen Carrier Geld zu sparen, Verbesserungen für die Nutzer zu erreichen, aber natürlich auch Kompetenz für die Entwicklung eigener Anwendungen sowie für die Einführung des iPhone in Kundeunternehmen zu gewinnen.

Wie Country Manager Torsten Straß der COMPUTERWOCHE schilderte, nutzte Logica für den Rollout das von Apple bereitgestellte Konfigurationsprogramm. Über dieses werden bestimmte Einstellungen "over the air" eingespielt, nachdem der iPhone-Nutzer sein Gerät erstmalig aktiviert und über Exchange ActiveSync synchronisiert hat. Auf diese Weise ist beispielsweise die Mindestlänge des Passworts oder die Inaktivitätszeit festsetzbar. Werden im laufenden Betrieb Änderungen notwendig, lassen sich Policies auch über spätere Updates nachschieben. Auf eine zentrale iTunes-Aktivierung wurde verzichtet, vielmehr können die Mitarbeiter sich über einen iTunes-Account selbst registrieren und so auf Wunsch eigene Musik oder Applikationen aus dem App Store installieren.

Da es allerdings (damals) keine Möglichkeiten gab, ähnlich wie mit Blackberry OS oder Windows-Mobile die Einhaltung von Regeln zu erzwingen, führte Logica eine Mobile Device Security Policy für iPhone-Nutzer ein. Diese besagte etwa, dass die Mitarbeiter kein Jailbreak vornehmen durften und sich an die vorgegebenen Security-Richtlinien halten mussten. Außerdem wurde ihnen bei Strafe untersagt, Fremdsoftware zu installieren, die Codesperre, also die Eingabe einer vierstelligen Ziffernkombination zur Freigabe, zu deaktivieren oder ohne vorherige Freigabe im Ausland mobile Datenverbindungen zu nutzen.