Neue Rollenverteilung schürt Konflikte in der IT
Die Studie von IDC und VMware “Accelerate Hybrid Cloud Success: Adjusting the IT Mindset“ kommt zu dem Schluss, dass es noch eine Vielzahl von Vorbehalten gegen Cloud Computing gibt, die nicht technologisch begründet sind. Sie reichen von psychologischen Barrieren - etwa dem Wissen, dass Daten nicht mehr im eigenen Rechenzentrum liegen - über die veränderte Rollenverteilung zwischen Infrastruktur- und Anwendungsadministration und den daraus resultierenden Konflikten innerhalb der IT-Abteilungen, bis hin zum zunehmenden Anforderungsdruck, ebenso effektiv und kosteneffizient zu arbeiten wie externe Service-Provider.
Auch eine aktuelle Studie von Deloitte unter großen deutschen Unternehmen konstatiert erhebliche Vorbehalte: "Cloud Computing scheint in Deutschland noch unter einem Vertrauensdefizit zu leiden. Vorteile wie Skalierbarkeit und Flexibilität werden zwar wahrgenommen, aber die Skepsis im Hinblick auf Datensicherheit und Prozesskontrolle überwiegt bei vielen", sagt Deloitte-Partner und Studienautor Robert Horndasch.
Um die CA-Studie richtig einzuordnen, sollte man deshalb zweierlei bedenken: Die Mehrzahl der befragten IT-Fachleute kamen aus den USA (273 von 434 Teilnehmern, 161 aus Europa), und es handelte sich ausschließlich um große und sehr große Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern. Aus den Ergebnissen zu schließen, dass ein generelles Umdenken bei den IT-Mitarbeitern stattfindet, läge deshalb wohl daneben.
Innere Einstellung von IT-Entscheidern wesentlich
Dennoch lassen sich aus der Studie einige Schlussfolgerungen ziehen:
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Große Unternehmen sind offenbar Vorreiter, wenn es um die Virtualisierung der Server-Landschaft geht.
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Eine dynamische, virtualisierte IT-Architektur führt offenbar zu einer zunehmenden Wahrnehmung der Möglichkeiten, die sich mit Cloud Computing ergeben – und daraus resultierend zu einer größeren Akzeptanz und Affinität.
Denn es geht beim Cloud Computing nicht nur um die Vorteile im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, Skalierbarkeit, Agilität und Flexibilität – diese sind unter IT-Experten weitgehend unbestritten. Es geht eben immer auch um die innere Einstellung der IT-Verantwortlichen – und bis diese sich breitflächig ändert, dürften wohl noch einige Jahre ins Land gehen. Die Studie steht gegen Registrierung zum Download zur Verfügung.
- So gelingt der Sprung in die Private Cloud
Der Aufbau einer Private Cloud hält einige Herausforderungen bereit. Hier sind die wichtigsten: - Budget:
Eine Private Cloud ist nicht billig zu haben. Legen Sie den Rahmen für einen Return on Investment frühzeitig und möglichst exakt fest. - Public-Cloud-Integration:
Gestalten Sie die Private Cloud so, dass sie im Bedarfsfall Services aus der Public Cloud integrieren können. Dazu müssen die Systeme so sicher und nachprüfbar sein, dass die Nutzlasten simultan in beiden Welten abgearbeitet werden können. - Scale:
Im Regelfall können Private Clouds nicht mit derselben Masse aufwarten wie Public Clouds. Das heißt, die Economies of Scale sind deutlich geringer. - Neukonfigurationen "im Flug":
Möglicherweise müssen Sie Server und andere Infrastrukturelemente in die Private Cloud übertragen, ohne sie abzuschalten. Das kann problematisch werden. - Legacy-Hardware:
Wenn ihre alten Server keine Automatisierung und Orchestrierung erlauben, lassen Sie sie einfach zurück. Sie ersparen sich eine Menge Aufwand. - Obsolete Technologie:
Nicht nur kleine It-Organisationen werden an der Komplexität und Geschwindigkeit des technologischen Wandels zu knabbern haben. Haben Sie erst einmal in eine Private Cloud investiert, gibt es nur einen Weg, diese Investition zu schützen: Sie müssen technisch up to date bleiben. - Angst vor dem Wandel:
Ihr IT-Team muss mit Sicherheit erst einmal eine Lernkurve erklimmen. Neue oder geänderte Betriebsprozesse setzen die Mitarbeiter unter Stress und erzeugen Ängste. Hier ist der CIO als Motivator gefordert: Erinnern Sie Ihre Leute daran, dass sie hier Fähigkeiten erlernen, die in einer modernen Business-Umgebung heute unabdingbar sind, weshalb ihnen die Neuorientierung auch persönlich nutzt.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)