Carrier bringen sich in Stellung

16.02.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Neben VoIP und Breitbandanschlüssen versuchen die Telcos, mit weiteren Angeboten den Festnetzumsatz anzukurbeln. Dazu zählen IP VPN, Quality of Service beim Internet Access oder Managed Services wie zum Beispiel Sicherheitsdienste oder das Hosting von virtuellen TK-Anlagen. Vollsortimenter wie die Deutsche Telekom sind darüber hinaus auf Konzernebene auch noch in der Lage, mit dem Mobilfunkgeschäft Ausfälle im Festnetz-Business abzufedern.

Bei den Carriern setzt sich unterdessen aber die Erkenntnis durch, dass ein reiner Parallelbetrieb der Sparten Festnetz, Mobilfunk und Internet, die sich gegenseitig kannibalisieren, kein Business-Modell mit Zukunft ist. Die Unternehmen sind vielmehr gefordert, ein Miteinander der Netzwelten, also Synergieeffekte zwischen allen Infrastruktur-, Produkt- und Servicebereichen zu schaffen. Am Ende dieses Prozesses werden für den Kunden dann über die verschiedenen Netze hinweg ein Endgerät, eine Rufnummer, eine Mailbox sowie eine Rechnung für sämtliche Services stehen.

Noch ist dieses Szenario Zukunftsmusik. Dennoch haben die Strategen in den Unternehmenszentralen damit begonnen, ihre internen Strukturen und Angebotspaletten zu überdenken und die Neuorganisation einzuleiten. In diesem Licht sind die Aktivitäten der France Télécom zu sehen, die ihre börsennotierten Töchter Orange (Mobilfunk), Wanadoo (Internet) und Equant (Geschäftskunden) wieder in den Konzern integrierte. Der Rückkauf von T-Online durch die Telekom oder die Ankündigung von Mobilcom, den Internet-Provider Freenet komplett zu erwerben, zielen in die gleiche Richtung. Die Provider wollen dem Kunden gebündelte Produkte anbieten und ihn dadurch fest an sich binden.

Attraktive Synergien