Content-Plattform

Box kündigt bescheidenen Börsengang an

12.01.2015
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Box, Anbieter der gleichnamigen Content-Plattform in der Cloud, will nach langem Hin und Her nun am 22. Januar den Gang an die Börse wagen.

Box hat sich für die traditionsreiche New York Stock Exchange (NYSE) und nicht etwa die Technologiebörse Nasdaq entschieden und soll dort das Tickersymbol "BOX" erhalten. In seinem ergänzten Börsenprospekt kündigt Box laut "New York Times" an, 12,5 Millionen Anteile für elf bis 13 Dollar auf den Markt zu bringen. Die Mitte von zwölf Dollar würde einer Firmenbewertung von gut 1,4 Milliarden Dollar entsprechen - deutlich weniger als bei einer privaten Finanzierungsrunde über 150 Millionen Dollar im vergangenen Sommer; Box hatte seine Bewertung nach Kursrückgängen bereits öffentlich gehandelter Marktbegleiter gesenkt. Box will mit seinem IPO rund 162,5 Millionen Dollar einnehmen; falls die Nachfrage groß genug wird, könnte die Company mehr Aktien verkaufen und dann 186,9 Millionen Dollar kassieren.

Box wurde 2005 gegründet und hat sich speziell für Unternehmen zu einem der bekanntesten unabhängigen Anbieter von Online-Speicher- und -File-Sharing-Diensten entwickelt. Allerdings stand und steht Box in der öffentlichen Wahrnehmung oft im Schatten des vor allem im Consumer-Segment populäreren Konkurrenten Dropbox; außerdem bieten auch große Internet- und IT-Konzerne wie Google, Microsoft und Apple partiell konkurrierende Speicherlösungen an.

Box sieht sich allerdings selbst längst als viel mehr als eine Cloud-Speicherlösung - Box sei eine Content-Plattform für Collaboration, Workflow und Suche, heißt es laut "Business Insider" in einem Foliensatz, den die Firma aktuell bei ihrer Roadshow für potenzielle Investoren zeigt. Große Partner und mehr als 1300 mobile Apps nutzen demnach diese Plattform; außerdem hat Box Custom-Anwendungen für Großkunden wie Eli Lilly (Pharma), Toyota (Automotive) oder Bechtel (Bau) erstellt.

Profitabel ist Box allerdings noch nicht. Für die neun Monate zu Ende Oktober 2014 lief ein Verlust von 121,5 Millionen Dollar auf, etwas weniger als ein Jahr zuvor. Die Erlöse stiegen im gleichen Zeitraum allerdings um 80 Prozent auf 153,8 Millionen Dollar, außerdem wurden neue Großkunden wie GE, DirectTV und AstraZeneca gewonnen