Bosch Connected World 2017

Bosch setzt auf Offenheit, Partnerschaften & AI

04.04.2017
Von 
Björn Böttcher ist Senior Analyst und Data Practice Lead bei Crisp Research mit dem Fokus auf Analytics, BI, datenbasierte Geschäftsmodelle und Künstliche Intelligenz. Mit mehr als 10 Jahren Berufserfahrung in der IT und einem wissenschaftlichen Hintergrund und Fokus stehen moderne Lösungen mit praktischem Nutzen im Fokus seiner Betrachtung.

Opportunities für Kunden und Partner

  • Bosch’s B2B Kunden, insbesondere Automobil-Hersteller, müssen ihre Strategien mit Bosch abstimmen.

Bosch’s Value Proposition ist noch nicht auf die der großen OEM Kunden abgestimmt. Überlappungen sind natürlich möglich, aber es macht Sinn entsprechende Allianzen einzugehen und zum Beispiel mit Here eine Ecosystem-Story zu bilden.

  • Endkunden können keinen direkten Wert der vorgestellten Bosch Angebote erwarten.

Die Ausrichtung von Bosch für den Endkunden fehlt. Momentan ist nur ein Angebot im Bereich B2B vorgesehen und den Mehrwert bekommt der Endkunde erst durch die OEMs. Diese integrieren die Vorteile der Bosch IoT Cloud in die eigenen Produkte und eröffnen dadurch dem Kunden erst den Zugang. Auch ist die Frage, wie es mit dem klassischen Endkunden bestellt ist, ist noch immer offen. Einer der präsentierten neuen Kunden kam aus der Versicherungsbranche und ist damit auch Neuland. Es bleibt also abzuwarten, ob Bosch hier eine strategische Ausrichtung gelingt, die auch die Endkunden in Gänze abholt.

  • Die vielen Unternehmen der Bosch-Gruppe sollten auf eine homogene Bosch-Strategie drängen.

Die starke Fragmentierung innerhalb der Bosch-Organisation ist ebenfalls nicht gerade förderlich für die Entwicklung. Hinzu kommen nun noch die Partner, die ebenfalls einen neuen Grad an Komplexität mitbringen. Eine ganzheitliche Strategie und die Synchronisierung mit der Bosch IT-Strategie ist hier dringend erforderlich. Ebenso sollte Bosch diese dann auch intern komplett zum Leben erwecken - Eating your own dog food! Denn nur auf diese Weise fallen auch mögliche Risse in der Plattform-Strategie auf. Eine homogene Strategie und der Software-Stack müssen auf die verschiedenen hybriden Deployment-Szenarien abgebildet werden können. Ist die Plattform selbst noch fragmentiert, wird sie nicht die Adoption erreichen, um sich gleichermaßen bei Bosch-B2B-Kunden und im Bosch-“Binnenmarkt” zu behaupten.