Bei Portalen entscheiden die Details

04.05.2004
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Portalentwickler können auf die reichhaltigen Features des auf der Open-Source-Technik Eclipse basierenden "Websphere Studio Site Developer" zurückgreifen. Den Portalbau beschleunigen zudem eine Reihe vorgefertigter Portlets. IBM liefert ein umfangreiches Content-Management-System mit, allerdings harrt das recht neue Modul noch der vollständigen Portalintegration.

Im Gegensatz zu allen anderen in dieser Studie in Augenschein genommenen Lösungen arbeiten die "Microsoft Integrated Portal Technologies" (MIPT) nur mit dem hauseigenen Betriebssystem Windows und der Datenbank SQL Server zusammen. Die Lösung besteht aus sechs Server-Produkten nebst der Entwicklungsumgebung "Visual Studio .NET". Nach Angaben des Herstellers werden die einzelnen Produkte entsprechend der Anforderungen im Projekt ausgewählt. Allerdings sind die Komponenten noch nicht optimal aufeinander abgestimmt. Als störend bezeichnet CSC Ploenzke beispielsweise die schwache Integration zwischen dem "Microsoft Office Sharepoint Portal Server 2003" und dem "Content Management Server 2002". Hier sei eine Kopplung über die Datenbank wünschenswert.

Gegenüber dem Vorgängerprodukt "Microsoft Solution for Internet Business" hat der Hersteller die Integrationsmöglichkeiten ausgeweitet. Dies liegt unter anderem am "Biztalk Server 2004", der mittlerweile zu einer Integrationsplattform herangewachsen ist. Das User-Management profitiert von der tiefen Integration mit Windows und dem Verzeichnisdienst "Active Directory".

Im Gegensatz zu Microsoft hat Oracle die einzelnen Komponenten der Portallösung gut aufeinander abgestimmt. Das "Oracle Application Server Portal" setzt auf dem Applikations-Server "10g" und der Datenbank auf. Zudem liefert der Hersteller die "Collaboration Suite" mit, die ein Dokumenten-Management-System sowie Instant-Messaging- und Document-Sharing-Mechanismen bereithält. Auch ein Content-Management-System ist dabei. Mit dem Oracle-Produkt lassen sich Portale dank zahlreicher Wizards und vieler vorgefertigter Portlets ohne großen Aufwand aufsetzen. Wie die anderen J2EE-Anbieter verstand es auch Oracle, Java- und Web-Services-Standards im Produkt umzusetzen. Zur Anwendungsintegration stehen mehrere Adapter zur Auswahl. Allerdings gibt es keine Tool-Unterstützung für das Erzeugen von Adapter-Portlets.

Mit der Version 6.0 des "Enterprise Portal" hat SAP einige Schwächen der Vorgängervariante beseitigt. Vor allem die Unix-Unterstützung ist ein Plus. Lief das Produkt früher nur unter Windows, können Kunden es jetzt ebenso unter Solaris, HP-UX und AIX betreiben. Mit der Freigabe von "Netweaver 2004" wird die Software auch unter Linux verfügbar sein. SAP nutzt das Portal als Frontend für seine Business-Applikationen. Dementsprechend weit reicht die Verzahnung mit der "Mysap Business Suite". Von allen Portalsystemen konnte Enterprise Portal die meisten Punkte für das User-Management sammeln. So bietet es ein Single-Sign-on, das an die SAP-Logon-Tickets gekoppelt ist. Leider ist die Portalfunktion "Unification" noch nicht unter Unix verfügbar. Sie erlaubt es, Inhalte und Daten aus unterschiedlichen Quellen zueinander in Beziehung zu setzen. Auch die schon seit langem versprochene .NET-Anbindung für die