Bei deutschen Web-Shops klemmt die Kasse

14.12.2004
Von 
Senior Communication Managerin bei der Content Marketing Agentur Evernine

Und noch ein interessantes Ergebnis: Im internationalen Online-Handel scheitert jede dritte Kreditkartentransaktion. In deutschen Shops ist das Ergebnis viel besser: Hier werden insgesamt rund 83 Prozent der Kreditkartenvorgänge erfolgreich abgewickelt.

Die entscheidende Zahl für das Kreditkartenverhalten im Online-Handel ist die Chargeback-Quote - wenn also der Käufer die Belastung seiner Kreditkarte zurückweist. Diese Rückbelastungs-Quote liegt in europäischen Shops durchschnittlich bei 0,81 Prozent, in Deutschland sogar nur bei 0,67 Prozent - allerdings waren es vor zwei Jahren 0,2 Prozent.

Die Pago-Studie beschäftigt sich auch mit dem Zahlungsausfall-Risiko bei anderen Bezahlarten: Die Lastschrift erzeuge in 4,5 Prozent der Fälle eine Rückbelastung, davon ist ein Viertel auf den Widerruf des Kunden zurückzuführen; somit liege das tatsächliche Risiko bei rund 3,3 Prozent. Beim Rechnungskauf gehen 8,1 Prozent der Fälle in den Mahnprozess über.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Online-Shops ihren Umsatz steigern können, wenn sie die Gewohnheiten der Shopper stärker in Betracht ziehen. Das gilt vor allem für deutsche Online-Händler, die nach wie vor nicht attraktiv genug für ausländische Käufer seien.

Die Tipps der Spezialisten: "Deutsche Internet-Händler sollten ihre Shops internationalisieren und mindestens eine englische Version online stellen. Sonderangebote und Wartungsausfallzeiten sollten den Kaufgewohnheiten angepasst werden. Der klassische Versandhandel kann in Sachen Rückgaberecht und Gutschriftkulanz als Vorbild genutzt werden."