Asset-Management - Albtraum der IT?

18.04.2002
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Fallstrick 6: Heikle Befindlichkeiten

Bernhard Wurm, CIO Management AG: „Viele Unternehmen stellen irgendwann ungläubig fest, dass sie einen erheblichen Teil ihres IT-Budgets für Geräte verwenden, die es gar nicht mehr gibt.“

Gerade weil ein funktionierendes Asset-Management für so viele Unternehmensbereiche Bedeutung hat, löst die Entscheidung darüber oft einen Grabenkrieg aus. Wer hat eigentlich die Verantwortlichkeit für das Asset-Management: der Finanzbereich, das Controlling, der Einkauf, der IT-Betrieb, der Helpdesk, der Dienstleistungspartner? Häufig wird auch argumentiert, dass doch im eigenen Bereich schon eine entsprechende Datenbank vorhanden und es deshalb nicht nötig sei, ein neues System einzuführen.

Solche Probleme lassen sich nur mit starkem Rückhalt der Unternehmensleitung lösen. Doch ein geschicktes Vorgehen hilft, das Machtwort von oben zu vermeiden, beispielsweise wenn die Beteiligten bereits im Vorfeld auf diese Gefahr hingewiesen und die Spielregeln für den Konfliktfall festgelegt wurden. Ein externer Projektleiter, der „politisch unbelastet“ ist, kann sich ebenfalls positiv auswirken.

Angesichts der geschilderten Probleme mag mancher das Vorhaben Asset-Management lieber erst gar nicht angehen. Aber das hieße, den Dreh- und Angelpunkt der Kernprozesse in der IT links liegen zu lassen. Im Asset-Management wird über die Qualität und Effizienz der Prozesse entschieden, und die erreichbaren Verbesserungen sind enorm.