ASPs brauchen Branchen-Know-how

07.02.2002
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

Für Simon Cohen, Geschäftsführer von DGC Distributions, ist dieses neue Standbein für die Kundenbindung notwendig, da klassische Großhändler immer stärker aus der Distributionskette des Einzelhandels verdrängt würden. Außerdem verspricht sich das Unternehmen von den IT-Services zusätzliche Einnahmen, der Return on Investment soll innerhalb eines Jahres eintreten.

<media dbref="/imgserver/index.cfm?origid=3044&objType=images&origindex=pkimages&db=cwonline&update=0" align="right" />Dass die Zukunft des ASP-Markts künftig in vertikalen Anwendungen liegt, ist in Fachkreisen unbestritten. „Die erfolgreichen ASPs befinden sich fast alle im vertikalen Bereich“, so Lamprecht. Vor allem die Suche nach Kunden gestalte sich beim branchenorientierten Ansatz einfacher, da die Anbieter den entsprechenden Wirtschaftszweig meist gut kennen würden.

Schwierige Kernfragen des ASP-Ansatzes bleiben jedoch auch bei vertikalen Angeboten unbeantwortet. Die verfügbare Bandbreite im Internet steht der Übertragung großer Datenvolumina vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen im Weg. Auch ist häufig unsicher, ob Angebot und Anbieter so zuverlässig sind, dass ein Kunde darauf bauen kann.

Einige Fragen bleiben offen

Opfer einer ASP-Pleite wurde zum Beispiel das Bauunternehmen <a href="http://www.heitkamp.de/" target="_blank">E. Heitkamp GmbH</a> aus Herne. Bis vor kurzem bezog die Firma ihr Collaborative-Management-System noch via ASP vom US-Dienstleister Iscraper, wie der Leiter der Abteilung Informationstechnik Frank Raker erläutert. Mittlerweile hat der Provider Konkurs anmelden müssen. Ein Jahr hatte Heitkamp die Lösung genutzt. Laut Raker hätte das System aber ungefähr drei Jahre laufen müssen, um die Investitionen einzuspielen. „Wir fangen wieder bei null an“, so der IT-Leiter. Trotzdem wird das Unternehmen dem ASP-Gedanken nicht aufgeben - Verhandlungen mit einem anderen Dienstleister laufen bereits.