Apple feilt an seinem Lifestyle-Image

16.01.2004
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Firmengründer Jobs, der - nachdem Apple 1997 unter seinem Nachfolger Gilbert Amelio am Rande der Pleite gestanden hatte - knapp ein Jahr später auf den CEO-Posten zurückgekehrt war und das Unternehmen wirtschaftlich und strategisch in wieder ruhigeres Fahrwasser manövriert hatte, müsse nun endlich stärker an den internen Strukturen der Company feilen, wird an der Wallstreet gefordert. Neben einer personell stärkeren und effektiveren Sales-Mannschaft fehle es vor allem an Management-Know-how, Qualitätskontrolle bei wichtigen Produkten sowie kürzeren Produktzyklen. Trotzdem waren die Börsianer der Apple-Aktie in den zurückliegenden Wochen positiv gesonnen und hievten das Papier auf ein neues Jahreshoch von über 22 Dollar.

"Innovation steht für Apple, Execution für Dell", bringt auch Yankee-Group-Analyst Howard Anderson einmal mehr das Problem der Kalifornier auf den Punkt. Wenn Apple nun aber aus den Fehlern der Vergangenheit lerne, könne mittelfristig der Wandel von einer reinen PC-Company zu einem eher Consumer-orientierten Unterhaltungselektronikanbieter gelingen. So betrachtet seien iPod und iTunes die "wichtigsten Produktankündigungen seit der Vorstellung des Apple-II-Rechner im Jahre 1977". Bis auf weiteres bleibe aber ein anderes Thema für Apple weitaus wichtiger: Die Ankündigung von Microsoft, seine Bürosoftware-Umgebung "Office" auch in Zukunft für Apple-Rechner weiterzuentwickeln.

Neues von der MacWorld Der Apple-Server "Xserve" drohte zuletzt mit seinem G4-Prozessor zu überaltern, und so überraschte es wenig, das Apple in San Franzisko das Nachfolgemodell "Xserve G5" präsentierte. Die mit ein oder zwei auf zwei Gigahertz getakteten G5-Power-PC-Prozessoren bestückte neue Version der 1U hohen Rackmount-Maschine leistet über 30 Gflops und damit rund 60 Prozent mehr als ihr Vorgänger. Im Gehäuse ist Platz für drei S-ATA-Festplatten und damit maximal 750 GB internen Massenspeicher. Dazu kommen zwei PCI-X-Slots mit mehr als 1 GB/s Durchsatz, zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüsse sowie internes RAID (optional).

Speziell für den wissenschaftlichen und sonstigen Einsatz im HPC-Bereich (High Performance Computing) gedacht ist die von Apples Advanced Computation Group (ACG) entwickelte Grid-Software "Xgrid", mit der sich ein Cluster aus Macintosh-Servern und Desktops virtualisieren lässt. Ungenutzte Kapazitäten der Maschinen können dabei für zentral geplante und verwaltete Rechenjobs genutzt werden. Eine Betaversion von Xgrid steht ab sofort kostenlos zur Verfügung.

Nachdem schon seit Wochen über einen kleinen Bruder des erfolgreichen MP3-Players "iPod" spekuliert wurde, ist es nun amtlich: Im Februar kommt der 250 Dollar teure "iPod mini" in den USA auf den Markt, im April in Europa - trotz des schwachen Dollars voraussichtlich zu einem Preis von 299 Euro, was den Kaliforniern viel Kritik einbrachte. Der Ipod mini steckt in einem bunten Gehäuse aus eloxiertem Aluminium - erhältlich sind die Farbvarianten Silber, Gold, Pink, Blau und Grün (siehe Foto) - und wird über ein berührungsempfindliches "Click Wheel" gesteuert. Im Innern findet sich die neue 4-GB-Ausführung der inzwischen von Hitachi produzierten "Microdrive"-Festplatte mit 1 Zoll Baugröße. Der neue Musik-Download-Zwerg verfügt über Firewire- und USB-2.0-Anschlüsse, über die auch sein Akku

geladen wird. Er wiegt gut 100 Gramm. Kabel, Kopfhörer, Netzteil und Gürtelclip werden mitgeliefert; ein Armband-Clip sowie eine Docking-Station sind als Zubehör erhältlich.