Apple feilt an seinem Lifestyle-Image

16.01.2004
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Neues Apple-Gefühl: Marktführer

Kein Wunder also, dass man in der Apple-Zentrale in Cupertino derzeit Oberwasser hat. Denn die Kalifornier sind mit einem Marktanteil bei MP3-Playern von derzeit rund 30 Prozent etwas, was sie gemeinhin nicht sind: Marktführer. Firmenchef Jobs selbst scherzte in San Francisco in Anspielung auf Apples Anteil am weltweiten PC-Markt von rund drei Prozent mit der Aussage: "Endlich haben wir einmal die Fünf-Prozent-Marke überschritten." Experten des Marktforschungsunternehmens Nielsen Soundscan führen diesen Erfolg auf das Design der iPod-Winzlinge, vor allem aber auch auf den Online-Musikdienst "iTunes Music Store" zurück. Denn mit dem Verkauf von Musikstücken (seit dem Start im April 2003 waren es mehr als 30 Millionen Titel) über das Internet, den Apple bisher ausschließlich in den USA betreibt, gelang es der Apfel-Company bis dato, die einschlägigen Internet-Pioniere wie Napster, Musicmatch oder Rhapsody (Real Networks) deutlich in die Schranken zu weisen.

 

HP verkauft ab Sommer den iPod

Gleichzeitig brachten die Kalifornier ein strategisches Bündnis unter Dach und Fach, das mehr als ein publicityträchtiger Achtungserfolg sein könnte. Nur einen Tag nach Jobs Keynote auf der Macworld kündigte HP-Chefin Carleton Fiorina in ihrer Rede auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas an, dass Hewlett-Packard ab Sommer einen portablen Audio-Player auf Basis von Apples "iPod" verkaufen wird. Außerdem wird Apples Musiksoftware "iTunes" zusammen mit einem Verweis auf den iTunes Music Store auf allen Consumer-Desktops und -Notebooks von HP vorinstalliert. Beobachter hatten eigentlich erwartet, dass HP einen eigenen MP3-Player entwickeln und möglicherweise auch einen eigenen Online-Musikdienst starten werde. Fiorina erklärte nun aber, HP habe den Markt studiert - mit dem Ergebnis, dass das Design des iPod das "beste verfügbare" sei. Daher gebe es keinen Sinn, ein Konkurrenzprodukt herauszubringen.

iPod Katalysator für das Mac-Geschäft?