Anwender vertagen Mobility-Projekte

09.03.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Heckner bestätigt damit die Einschätzung der Analysten von IDC und Gartner, die bei den Enterprise-Projekten erst 2006 und 2007 den großen Durchbruch erwarten. Dass eine Aufbruchsstimmung entstehen wird, steht für Vestergaard jedoch außer Frage. Seiner Meinung nach drängt sich das Thema Mobilität regelrecht auf, weil die CIOs die Infrastrukturen und Applikationen ihrer Unternehmensnetze unter den Gesichtspunkten Komplexität, Kostensenkung und Produktivität auf den Prüfstand stellen müssen. Gehe es um optimale Geschäftsprozesse, führe an Mobility kein Weg vorbei. "Wenn Unternehmen ihre Applikationen um Wireless Mobile Connectivity ergänzen, entstehen kontinuierliche Abläufe der Business-Prozesse", erläutert der Insider und fügt ergänzend hinzu: "Vertikale Anwendungen sind Schlüsselfaktoren für mehr Produktivität."

Interne Prozesse verschlanken

Die Ansicht des IDC-Auguren teilt auch Bernd Janke, Senior Manager Telecommunications bei Mummert Consulting. "Durch den Mobility-Ansatz können interne Prozesse enorm verschlankt werden. Im Backoffice gibt es zum Beispiel in der Schadensregulierung bei Versicherungen große Einsparpotenziale", attestiert der Consultant. Allerdings, so Janke, seien in Deutschland die Investitionsmittel für solche Projekte nicht vorhanden und der Business Case schwer zu rechnen.

Janke spricht mit dem Investitionsverhalten der deutschen Unternehmen einen Punkt an, der Vestergaard ebenfalls zu denken gibt. Wenn auch mobile Backend-Lösungen weltweit noch nicht massenhaft verbreitet sind, hinkt Deutschland im internationalen Vergleich der Industrienationen trotzdem hinterher. "Mobility wird hierzulande immer noch als neue Technik wahrgenommen. CIOs scheuen deshalb eine Implementierung, weil sie Sicherheitsrisiken, mangelnde Akzeptanz der Anwender sowie zusätzliche Projektkosten befürchten", konstatiert der Analyst eine konservative Haltung.