Anwender vertagen Mobility-Projekte

09.03.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Projekttechnisch ist der Mobility-Markt zweigeteilt. Das Geschäft wird auf der einen Seite im Marktsegment "Connectivity" mit horizontalen Applikationen aus dem Bereich Personal-Information-Management (PIM) gemacht, zu denen Anwendungen wie E-Mail, Messaging oder Kalender- und Termin-Management gehören. Auf der anderen Seite verdienen die Hersteller ihr Geld mit vertikalen Projekten. Im Mittelpunkt steht dabei die prozesstechnische Integration von Außendienstmitarbeitern auf Middleware- und Anwendungsebene in die ERP-, CRM-, Personalwirtschafts- oder Datenbanksysteme im Backend.

Der technischen Aufteilung entspricht ein wirtschaftliches Gefälle: Unternehmen investieren bevorzugt in horizontale PIM-Lösungen, während große und wesentlich aufwändigere Enterprise-Projekte im Vergleich noch dünn gesät sind. "Rund 90 Prozent aller Vorhaben sind E-Mail-Projekte. Der Marktanteil von Field- und Salesforce-Automation-Aufträgen liegt dagegen nur im einstelligen Bereich", beschreibt Lars Vestergaard, Research Director Mobile Communications bei der Marktforschungsfirma IDC, die aktuelle Nachfrage.

Blackberry im Vorteil

"Eine Firma RIM mit ihrem Blackberry, die von den Netzbetreibern gepusht wird, schafft natürlich ein anderes Auftragsvolumen als ein Anbieter, der auf vertikale Lösungen spezialisiert und damit viel stärker im Projektgeschäft zu Hause ist", rückt Hannes Heckner, Vorstand der MobileX AG in München, den Unterschied in der Wertigkeit von horizontalen und vertikalen Projekten ins rechte Licht. Heckner, dessen Firma im Sektor der Anwendungsentwicklung für mobile Endgeräte und deren Integration in Backend-Systeme wie SAP R/3 aktiv ist, räumt aber auch ein: "Der große Boom ist noch nicht ausgebrochen." Auf Messen, so der Geschäftsführer, sei allerdings ein gesteigertes Interesse der CIOs und Fachabteilungen zu registrieren, Mitarbeiter von überall in die Wertschöpfungskette der IT-Infrastruktur einzubinden.