Am Hotspot die Finger verbrannt

28.06.2004
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Das Rennen werden indes nicht die neuen Player gewinnen, sondern die etablierten Konzerne. "Carrier können die Konsolidierung der Branche vorantreiben, denn sie verfügen bereits über Kundenbeziehungen und wären in der Lage, die fragmentierten Hotspots zusammenzuführen", sagt Booz-Allen-Hamilton-Partner Friedrich. ADL-Chef Wilfert bezeichnet es als "ideal für den Kunden", wenn die großen TK-Anbieter das Thema antreiben und WLANs mit ihren bestehenden Angeboten koppeln. Eines Tages, so der Trend, merken die Nutzer nicht mehr, ob sie über WLAN, UMTS oder GPRS online sind, denn die Endgeräte werden alles unterstützen. Spätestens dann haben sich öffentliche WLANs vom Hype zu dem entwickelt, was sie im Grunde genommen technisch schon immer waren: eine Mikro-Welle.

WLAN oder Wimax?

Nach dem Durchbruch der Funktechnik WLAN in Privathaushalten rüsten sich die Hersteller für einen neuen Hype - Wimax kann mit einem höheren Datendurchsatz bis zu 30 Kilometer weit funken, während WLANs nicht über 100 Meter hinausreichen. Allerdings sind die Techniken keine Entweder-oder-Alternativen, sondern in erster Linie zueinander komplementär: Wimax ist für die einfache Heimvernetzung deutlich zu umfangreich, (noch) zu teuer und zudem (noch) technisch unausgereift. Experten gehen davon aus, dass Wimax beispielsweise als Festnetzersatz (DSL) in ländlichen Regionen oder zur Anbindung kleiner WLAN-Hotspots eingesetzt wird. Sollte sich eines Tages Sprachkommunikation über das Internet Protocol (VoIP) etablieren, kann sich die Funktechnik zu einer UMTS-Alternative entwickeln - zumindest theoretisch. Spätestens dann werden indes auch die etablierten Mobilfunkanbieter Wimax einsetzen, um sich die Butter nicht vom Brot nehmen zu lassen. Im Idealfall (für

den Kunden) verlieren die diversen Techniken im Laufe der Zeit an Bedeutung - Nutzer erhalten einen einzigen Dienst, der sich gegebenenfalls aus WLAN, UMTS/GPRS sowie Wimax zusammensetzt und allgemeingültig nur "Breitband" heißen wird.