"Dreckige" Clouds

Greenpeace stellt Apple, Amazon und Microsoft an den Pranger

17.04.2012
Greenpeace wirft vor allem Apple, Amazon und Microsoft vor, für ihre jeweiligen Cloud-Angebote vor allem "dreckigen" Kohle- und Atomstrom zu nutzen.

Im Gegensatz zu Google, Yahoo! und Facebook, die zunehmend auf erneuerbare Energien setzten. Das explosionsartige Wachstum im "Cloud Computing", dem Speichern von digitalen Daten und Programmen im Netz, führe zu einer rasant steigenden Nachfrage nach Kohle- und Atomstrom, warnt Greenpeace in einer Mitteilung.

Diese geht einer neuen Greenpeace-Studie zufolge vor allem auf das Konto von Apple, Amazon und Microsoft. "Rund um den Globus teilen Menschen ihre Fotos und Musik in der Cloud. Wir erwarten, dass die dafür nötige Rechenleistung mit sauberer Energie betrieben wird", sagt Gerald Neubauer, Energie-Experte bei Greenpeace. "Innovative und profitable Unternehmen wie Apple, Amazon und Microsoft setzen auf dreckigen Kohle- und Atomstrom - als ob das ihren Kunden egal wäre. Da irren sie sich."

Der Bericht "How clean is your cloud?" zeigt laut Greenpeace eine zunehmende Spaltung in "saubere" und "dreckige" IT-Firmen. Apple führt dabei die Liste der "dreckigen" IT-Firmen an: 55 Prozent des Energiebedarfs für ihre Cloud deckt die Firma mit Kohlestrom, weitere 27 Prozent mit Atomstrom.

Manche Cloud-Recenzentren verbrauchten die gleiche Menge Energie wie 250.000 europäische Haushalte und seien so riesig, dass sie sogar aus dem Weltraum zu sehen sind, heißt es weiter. Wenn die Cloud ein Land wäre, hätte dieses den weltweit fünfthöchsten Stromverbrauch - und dieser werde sich bis 2020 noch verdreifachen.

Greenpeace fordert angesichts dessen von allen IT-Unternehmen, ihre Clouds mit Erneuerbaren Energien zu betreiben oder direkt in Ökostrom zu investieren. Zudem sollen die Firmen ihren Energieverbrauch und Kohlendioxid-Ausstoß veröffentlichen und sich bei Stromversorgern und Regierungen für den Ausbau von Ökostrom einsetzen.