Marktüberblick Netzspeicher

Zweiter Frühling für NAS

09.04.2010
Von Ulrike Rieß

Großunternehmen: Leistung zählt

NAS-Systeme für große Unternehmen lassen sich anhand von zwei typischen Eigenschaften identifizieren:

  • Sie nutzen Fibre-Channel-Netze und Flash-Laufwerke.

  • Neben der Kapazität lassen sich auch Rechenleistung und Konnektivität skalieren, etwa bei den Modellen "NAS 3000" von Hitachi Data Systems (HDS), "FAS" von Netapp und "Celerra" von EMC.

Die FAS-6000 von Netapp: Eine NAS-Lösung für große Unternehmen.
Die FAS-6000 von Netapp: Eine NAS-Lösung für große Unternehmen.
Foto: Netapp

Die Hersteller von Enterprise-NAS konzentrieren sich eindeutig auf leistungsstarke Systeme. Das gilt für den Datentransfer, für den Anschluss möglichst vieler unterschiedlicher Systeme und für den Backend-Bereich, also für die eigentlichen Speichermedien. Viele Anbieter bauen NAS-"Köpfe" vor ihre Hochleistungs-Speichersysteme, um den Zugriff auf deren logische Laufwerke einfacher zu gestalten. Damit ersparen sie sich die Entwicklung komplett eigenständiger NAS-Plattformen und geben dem Kunden zudem die Möglichkeit, neben einem reinen NAS-Betrieb auch über Fibre Channel, also via SAN, auf die Maschinen zuzugreifen.

In ihrer Leistungsfähigkeit liegen die Enterprise-NAS-Systeme weit oberhalb von allem, was ein als File-Server eingesetzter Linux-, Unix- oder Windows-Rechner bieten kann. Mit der Ausrichtung auf den reinen Dateitransport reduzieren sie zudem die Stellfläche im Vergleich zu Standardsystemen. In Kombination mit der 10-Gbit-Ethernet-Schnittstelle und der dadurch möglichen Nutzung der vorhandenen LAN-Infrastruktur werden diese Appliances nun zur echten Alternative zum Aufbau proprietärer SANs, die vollständig eigene Netze erfordern.

Die meisten Enterprise-NAS-Systeme bringen erweiterte Funktionen mit. So findet man in den meisten Angeboten Möglichkeiten zur Datendeduplikation und zum Thin Provisioning. Mit diesen Funktionen lässt sich die Belegung des Speichers durch mehrmals vorhandene Daten vermeiden und den Nutzern nur jeweils so viel Speicher bereitstellen, wie diese tatsächlich benötigen. Durch beide Funktionen kann die Speicherbelegung je nach Umgebung zwischen 50 und 75 Prozent reduziert werden. Manche Hersteller werben sogar mit noch höheren Werten.