BadUSB
Im vergangenen Jahr zeigten Forscher, dass sich rund die Hälfte aller USB-Ports an Computern mit einem präparierten USB-Gerät kompromittieren lassen. Es genügt, einen USB-Stick an einen Rechner zu stecken - schon werden vorkonfigurierte Befehle ausgeführt, die jegliche Sicherheitsmechanismen, Firewalls oder Anti-Malware-Software aushebeln.
Gegen den "BadUSB" genannten Exploit gibt es kein einfaches Gegenmittel - da hilft nur, den USB-Port physisch zu zerstören oder jeden unerlaubten physikalischen Zugriff zu verbieten. Es gibt auch keine Möglichkeit, festzustellen, ob ein USB-Gerät, das an den Computer angesteckt wurde, BadUSB enthält, und ob ein infizierter USB-Stick absichtlich von einem Bekannten oder Kollegen dort angesteckt oder ohne Wissen des Besitzers infiziert wurde. Alles in allem ein sehr fieser Hack.
- USB Rubber Ducky
Ein „Ahnvater“ der jetzt vorgeführten BadUSB-Angriffe: Hier kommt allerdings eine spezielle Hardwarelösung zum Einsatz, die dann einen USB-Stick modifiziert, so dass er unbemerkt Malware verbreiten kann. - SafeToGo
Könnte eine Lösung für die Zukunft sein: Verschlüsselte, zertifizierte USB-Medien (hier die Software des USB-Sticks „SafeToGo“), bei denen auch die Firmware zertifiziert ist und bei denen ausschließlich digital signierte Firmware-Updates möglich sind. - Das BadUSB-Problem
Diese Übersicht zeigt das grundsätzliche Problem: Jeder USB-Stick besitzt einen eigenen Controller und Firmware in einem Bereich, der für den normalen Nutzer und das Betriebssystem so nicht sichtbar ist. - Windows-Bordmittel als Schutz
Grundsätzliche Möglichkeiten zur Kontrolle von Endgeräten mit Wechselmedien bieten bereits die Windows-Bordmittel: So können Administratoren mittels Gruppenrichtlinien auch Whitelists für USB-Geräte anlegen. - USB-Geräte und ihre Identität
Ein weiterer gewichtiger Faktor: USB-Geräte können sich mit unterschiedlichen Identitäten gegenüber den Host-Geräten ausweisen. So kann sich ein Gerät auch ab- und mit einer anderen Identität über die verschiedenen Schritte wieder anmelden. - Bad DNS-Stick
Ein Beispiel, das ebenfalls auf der Black Hat Konferenz gezeigt wurde: Ein „BAD DNS Stick“, der die DNS-Einstellung „verbiegt“, indem er einen USB Ethernet Adapter emuliert. - Kontrolle externer Devices
Kontrolle der externen Geräte mittels Software: Wie hier, bei der Lösung von Trend Micro müssen Administratoren sicherstellen, dass diese Kontrollfunktion für alle Geräte eingeschaltet ist. - Regel-Editor als Schutz
Wie soll das System auf die Verbindung mit externen Datenspeichern reagieren: Viele Sicherheitslösung stellen dazu – wie hier die Software von Eset – einen Regel-Editor bereit - DriveLock
Eine Möglichkeit, die von fast allen Hersteller als ein gewisser aber leider nicht vollständiger Schutz auch gegen Angriffe mittels der BadUSB-Techniken angesehen wird, sind die sogenannten Whitelists: Hier ein Beispiel aus der Software „DriveLock“. - Bedingte Kontrolle
Könnte eine Lösung für die Zukunft sein: Verschlüsselte, zertifizierte USB-Medien (hier die Software des USB-Sticks „SafeToGo“), bei denen auch die Firmware zertifiziert ist und bei denen ausschließlich digital signierte Firmware-Updates möglich sind.
Stuxnet
Damit kommen wir zum raffiniertesten Cyberangriff, den die Welt bislang gesehen hat: Stuxnet. Die fortschrittlichste und fehlerfreiste Malware, die je geschrieben wurde, setzte zwar nicht auf BadUSB, verteilte sich aber mutmaßlich in Teilen über USB-Sticks und einer Kombination aus einer vormals der Öffentlichkeit unbekannten USB-Ausführungsmethode und drei weiteren Zero-Day-Angriffen. Security-Forscher von Kaspersky fanden später aber heraus, dass einige iranische Unternehmen, die mit den Atomkraftwerkbetreibern kooperierten, direkt mit Stuxnet infiziert worden waren und den Wurm dann wohl unwissentlich an diese weitergaben. Im Juni 2010 wurde Stuxnet allgemein bekannt und sorgte dafür, dass die zuvor nur abstrakt geführten "Cyberkrieg"-Diskussionen nun eine reale Komponente bekamen - virtuelle Werkzeuge konnten tatsächlich physischen Schaden anrichten. Was viele nicht wussten: Bereits drei Jahre zuvor war Stuxnet im Einsatz gewesen, wenn auch in anderer Form.
Einmal ausgeführt, bahnte sich der Schädling seinen Weg durch die Windows-basierten Reaktor-Management-Computer hin zu den programmierbaren Kontrollern der Zentrifugen. Dort zeichnete die Malware reguläre Betriebsvorgänge auf und spielte diese anschließend erneut ab. Durch diese zum jeweiligen Zeitpunkt allerdings unvorhergesehenen Operationen wurden viele Zentrifugen und das Kontrollzubehör zerstört.
Eine Quellcodeprüfung von Stuxnet ergab, dass es diverse Entwicklerteams mit Dutzenden Mitgliedern und mindestens ein Jahr Arbeit bedurft hatte, die Malware zu schreiben. Es hieß deshalb, dass Stuxnet eine Zusammenarbeit zwischen den USA und Israel darstellte, um Irans Nuklearwaffenprogramm zu durchkreuzen. Eine offizielle Bestätigung dafür hat es aber nie gegeben.
Seit dem Stuxnet-Vorfall wurden verschiedene andere Computerwürmer ähnlicher Qualität entdeckt. So futuristisch Stuxnet auch war, die meisten Experten sehen in diesem Angriff die Grundlage aller künftiger Cyberkriegshandlugen.
- 1986: Brain
Mehr als ein Jahrzehnt, bevor Napster für irgendjemanden ein Begriff war, wurde der erste Computervirus entwickelt - um Softwarepiraterie zu bekämpfen. Der Autor, der das Wort "Cyber" in die Welt setzte, war William Gibson - genannt "Brain". Basit und Amjad Alvi entwickelten und vermarkteten medizinische Software im pakistanischen Lahore. Sie interessierten sich für zwei Dinge. Zuerst wollten sie die Multitasking-Funktionalität der neuen DOS-Betriebssysteme (sogenannte "TSR"-Systeme) testen. Zweitens wollten sie sehen, ob es im Vergleich zu anderen Betriebssystemen wie Unix Sicherheitslücken in DOS gibt.<br /><br />Als sie bemerkten, dass DOS recht anfällig war, hatten sie die Idee, ein Stück Software zu schreiben, das überwacht, wie die Software und die Disketten sich bewegen. Brain verbreitete sich viral über 3,25-Zoll-Disketten und innerhalb weniger Wochen mussten die Alvis ihre Telefonnummern ändern. Das hat Ihnen allerdings wenig genützt, denn 25 Jahre nach der Entwicklung des ersten PC-Virus machte sich Mikko Hypponen von F-Secure im Frühjahr 2011 auf die Reise nach Lahore. Sein Ziel: die Adresse, die im Code zu finden war. Tatsächlich fand er die Alvi-Brüder dort vor und bekam die Gelegenheit, mit ihnen das erste Video-Interview über Brain zu führen. - 1987: Stoned
Erstellt durch einen Gymnasiasten in Neuseeland, wurde Stoned zunächst als harmlos angesehen. Zunächst machte er sich auch lediglich mit der Meldung "Your PC is now Stoned" bemerkbar. Doch als erster Virus, der den Bootsektor eines PCs infizierte, zeigte Stoned, dass Viren die Funktion eines Computers steuern können - und zwar von dem Moment an, in dem er eingeschaltet wird. Bob Dylan wäre stolz gewesen. - 1990: Form
Form wurde zu einem der meistverbreiteten Viren überhaupt. Am 18. eines jeden Monats entlockte er den PC-Lautsprechern ein klickendes Geräusch - jedes Mal, wenn eine Taste gedrückt wurde. Das war zwar durchaus ärgerlich, aber harmlos. - 1992: Michelangelo
Michelangelo wurde dazu genutzt, alle Daten auf einer Festplatte zu bestimmten Terminen zu überschreiben. Als eine Variante von Stoned - nur deutlich bösartiger - war Michelangelo wohl der erste Computervirus, der es auf internationaler Ebene in die Nachrichten geschafft hat. - 1992: VCL
Das Virus Creation Laboratory (VCL) machte es kinderleicht, ein bösartiges kleines Programm zu basteln – durch die Automatisierung der Virenerstellung über eine einfache grafische Schnittstelle. - 1993: Monkey
Monkey - ebenfalls ein entfernter Verwandter von Stoned - integrierte sich heimlich in Dateien und verbreitete sich anschließend nahtlos. Damit war Monkey ein früher Vorfahre des Rootkits: Ein selbstverbergendes Programm, das den Bootvorgang per Diskette verhindern konnte. Wenn es nicht korrekt entfernt wurde, verhinderte Monkey gar jegliche Art des Bootens. - 1995: Concept
Als erster Virus, der Microsoft Word-Dateien infizierte, wurde Concept zu einem der häufigsten Computer-Schädlinge. Schließlich war er in der Lage, jedes Betriebssystem, das Word ausführen konnte, zu infizieren. Achja und: Wurde die Datei geteilt, wurde auch der Virus geteilt. - 1999: Happy99
Happy99 war der erste E-Mail-Virus. Er begrüßte User mit den Worten "Happy New Year 1999" und verbreitete die frohe Botschaft per E-Mail auch gleich an alle Kontakte im Adressbuch. Wie die frühen PC-Viren richtete Happy99 keinen wirklichen Schaden an, schaffte es aber dennoch, sich auf Millionen von PCs auf der ganzen Welt auszubreiten. - 1999: Melissa
Angeblich benannt nach einer exotischen Tänzerin, stellte Melissa eine Kombination aus klassischem Virus und E-Mail-Virus dar. Er (beziehungsweise sie) infizierte eine Word-Datei, verschickte sich dann selbst per E-Mail an alle Kontakte im Adressbuch und wurde so zum ersten Virus, der innerhalb weniger Stunden zu weltweiter Verbreitung brachte.<br />Melissa kombinierte das "Spaß-Motiv" der frühen Virenautoren mit der Zerstörungskraft der neuen Ära: Der Virus integrierte unter anderem Kommentare von "The Simpsons" in Dokumente der Benutzer, konnte aber auch vertrauliche Informationen verschicken, ohne dass Betroffene dies bemerkten. Nicht lange nach Melissa wurden Makroviren praktisch eliminiert, indem Microsoft die Arbeitsweise der Visual-Basic-Makro-Sprache in Office-Anwendungen änderte. - 2000: Loveletter
Dieser Loveletter hat Millionen von Herzen gebrochen und gilt noch heute als einer der größten Ausbrüche aller Zeiten. Loveletter verbreitete sich via E-Mail-Anhang und überschrieb viele wichtige Dateien auf infizierten PCs. Gleichzeitig ist es einer der erfolgreichsten Social-Engineering-Attacken überhaupt. Millionen von Internet-Nutzern fielen dem Versprechen von der großen Liebe zum Opfer und öffneten den infizierten E-Mail-Anhang. Der geschätzte, weltweite Gesamtschaden betrug Schätzungen zufolge 5,5 Milliarden Dollar. - 2001: Code Red
Der erste Wurm, der sich ohne jegliche Benutzerinteraktion innerhalb von Minuten verbreitete, trug den Namen Code Red. Er führte verschiedene Aktionen in einem Monatszyklus aus: An den Tagen eins bis 19 verbreitete er sich - von Tag 20 bis 27 startete er Denial-of-Service-Attacken auf diverse Webseiten - beispielsweise die des Weißen Hauses. Von Tag 28 bis zum Ende des Monats war übrigens auch bei Code Red Siesta angesagt. - 2003: Slammer
Netzwerk-Würmer benötigen nur ein paar Zeilen Code und eine Schwachstelle - schon können sie für ernste Probleme sorgen. Slammer brachte auf diese Weise das Geldautomaten-Netz der Bank of America und die Notrufdienste in Seattle zum Absturz. Sogar das Flugverkehrskontrollsystem war nicht gegen den agilen Bösewicht immun. - 2003: Fizzer
Fizzer war der erste Virus, der gezielt entwickelt wurde, um Geld zu verdienen. In Gestalt eines infizierten E-Mail-Anhangs kam er auf die Rechner seiner Opfer. Wurde die Datei geöffnet, übernahm Fizzer den Rechner und benutzte diesen, um Spam zu versenden. - 2003: Cabir
Cabir war der erste Handy-Virus der IT-Geschichte und hatte es gezielt auf Nokia-Telefone mit Symbian OS abgesehen. Cabir wurde über Bluetooth verbreitet und bewies, dass der technologische Fortschritt alleine kein wirksames Mittel gegen Hacker und Cyberkriminelle ist. - 2003: SDBot
SDBot war ein Trojanisches Pferd, das die üblichen Sicherheitsmaßnahmen eines PCs umging, um heimlich die Kontrolle zu übernehmen. Er erstellte eine Backdoor, die es dem Autor unter anderem ermöglichte, Passwörter und Registrierungscodes von Spielen wie "Half-Life" und "Need for Speed 2" auszuspionieren. - 2003: Sobig
Sobig war eine Optimierung von Fizzer. Die Besonderheit: Einige Versionen warteten zunächst ein paar Tage nach der Infektion eines Rechners, bevor die betroffenen Rechner als E-Mail-Proxy-Server benutzt wurden. Das Ergebnis? Eine massive Spam-Attacke. Alleine AOL musste mehr als 20 Millionen infizierte Nachrichten pro Tag abfangen. - 2004: Sasser
Sasser verschaffte sich über gefährdete Netzwerk-Ports Zugang zum System, verlangsamte dieses dramatisch oder brachte gleich ganze Netzwerke zum Absturz – von Australien über Hongkong bis nach Großbritannien. - 2005: Haxdoor
Haxdoor war ein weiterer Trojaner, der nach Passwörtern und anderen privaten Daten schnüffelte. Spätere Varianten hatten zudem Rootkit-Fähigkeiten. Im Vergleich zu früheren Viren setzte Haxdoor weitaus komplexere Methoden ein, um seine Existenz auf dem System zu verschleiern. Ein modernes Rootkit kann einen Computer in einen Zombie-Computer verwandeln, der ohne das Wissen des Benutzers fremdgesteuert werden kann - unter Umständen jahrelang. - 2005: Sony DRM Rootkit
Im Jahr 2005 hatte eine der größten Plattenfirmen der Welt die gleiche Idee, die schon die Alvi-Brüder im Jahr 1986 hatten: Ein Virus sollte Piraterie verhindern. Auf den betroffenen Audio-CDs war nicht nur eine Musik-Player-Software, sondern auch ein Rootkit enthalten. Dieses kontrollierte, wie der Besitzer auf die Audio-Tracks der Disc zugreift. Das Ergebnis: ein medialer Shitstorm und eine Sammelklage. Letzterer konnte sich Sony nur durch großzügige Vergleichszahlungen und kostenlose Downloads außergerichtlich erwehren. - 2007: Storm Worm
Laut Machiavelli ist es besser, gefürchtet als geliebt zu werden. Sieben Jahre nach Loveletter, machte sich der Schädling Storm Worm unsere kollektive Angst vor Wetterkapriolen zu Nutze. Dazu benutzte er eine E-Mail mit der Betreffzeile "230 Tote durch Sturm in Europa". Sobald der Dateianhang geöffnet wurde, zwangen eine Trojaner- Backdoor und ein Rootkit den betroffenen Rechner, sich einem Botnetz anzuschließen. Botnetze sind Armeen von Zombie-Computern, die verwendet werden können, um unter anderem Tonnen von Spam zu verbreiten. Storm Worm kaperte zehn Millionen Rechner. - 2008: Mebroot
Mebroot war ein Rootkit, dass gezielt konstruiert wurde, um die gerade aufkommenden Rootkit-Detektoren auszutricksen. Dabei war der Schädling so fortschrittlich, dass er einen Diagnosebericht an den Virenschreiber sendete, sobald er einen PC zum Absturz gebracht hatte. - 2008: Conficker
Conficker verbreitete sich rasend schnell auf Millionen von Computern weltweit. Er nutzte sowohl Schwachstellen in Windows, als auch schwache Passwörter. Kombiniert mit einigen fortschrittlichen Techniken, konnte Conficker weitere Malware installieren. Eine - besonders fiese - Folge: die Benutzer wurden durch den Virus vom Besuch der Website der meisten Anbieter von Security-Software gehindert. Mehr als zwei Jahre nachdem Conficker erstmals gesichtet wurde, waren immer noch täglich mehr Rechner infiziert. - 2010: 3D Anti Terrorist
Dieses "trojanisierte" Game zielte auf Windows-Telefone ab und wurde über Freeware-Websites verteilt. Einmal installiert, startete der Trojaner Anrufe zu besonders teuren Sondernummern und bescherte den Nutzern überaus saftige Rechnungen. Diese Strategie bei Apps ist immer noch neu - wird sich aber vermutlich zu einer der gängigsten Methoden entwickeln, mit denen Hacker und Cyberkriminelle künftig mobile Endgeräte angreifen. - 2010: Stuxnet
Wie schon gesehen, haben Computer-Viren schon seit Jahrzehnten Auswirkungen auf die reale Welt - doch im Jahr 2010 hat ein Virus auch den Lauf der Geschichte verändert: Stuxnet. Als ungewöhnlich großer Windows-Wurm (Stuxnet ist mehr als 1000 Prozent größer als der typische Computerwurm) verbreitete sich Stuxnet wahrscheinlich über USB-Geräte. Der Wurm infizierte ein System, versteckte sich mit einem Rootkit und erkannte dann, ob der infizierte Computer sich mit dem Automatisierungssystem Siemens Simatic verbindet. Wenn Stuxnet eine Verbindung feststellte, veränderte er die Befehle, die der Windows-Rechner an die PLC/SPS-programmierbaren Logik-Controller sendet - also die Boxen zur Steuerung der Maschinen.<br /><br /> Läuft er auf PLC/SPS, sucht er nach einer bestimmten Fabrikumgebung. Wenn diese nicht gefunden wird, bleibt Stuxnet inaktiv. Nach Schätzungen der F-Secure Labs, kostete die Umsetzung von Stuxnet mehr als zehn Mannjahre Arbeit. Immerhin zeigt das, dass ein Virus, der offensichtlich eine Zentrifuge zur Urananreicherung manipulieren kann, nicht im Handumdrehen von Jedermann erschaffen werden kann. Die Komplexität von Stuxnet und die Tatsache, dass der Einsatz dieses Virus nicht auf finanziellen Interessen beruhte, legt den Verdacht nahe, dass Stuxnet im Auftrag einer Regierung entwickelt wurde.
Verkehrsschilder
Elektronische Verkehrsschilder zu hacken, ist illegal und kann Sie in ernste Schwierigkeiten bringen. Auch wenn es schwer ist, sich ein Lachen zu verkneifen, wenn ein sonst immer ungenutztes Schild in der Tempo-60-Zone der Autobahn "Achtung, Zombies! Direkt voraus!" warnt. Auch wenn einige der "Schildhacker" bestimmt (ehemalige) Mitarbeiter von Straßenbaufirmen sind, die Verkehrszeichen professionell programmieren - die Handbücher der Elektronikschilder gibt es öffentlich im Internet, und jeder Interessierte kann sie sich dort zu Gemüte führen.
Es zeigt sich: Das Problem der Default-Passwörter "password", "guest", "public" oder "DOTS" besteht auch hier - und wer das richtige Modell kennt, hat theoretisch kein Problem damit, sich in ein Schild zu hacken. Praktisch sieht es etwas schwieriger aus: Fast immer ist ein physischer Zugriff auf eine eigentlich nicht frei zugängliche Steuerkonsole vonnöten, die das Schild mit den Anzeigetexten versorgt - aus Bequemlichkeitsgründen kommt es aber häufig vor, dass diese Steuereinheiten eben doch frei zugänglich sind.
Sobald der Angreifer die Konsole vor sich hat, genügt ein Login mit dem vorher ermittelten oder schnell zu erratenden Passwort. Klappt das nicht, lässt sich der Steuerungscomputer immer noch neu starten (die Tastenkombination dazu findet sich im Handbuch) und das Verkehrsschild damit in den ursprünglichen Zustand samt Default-Passwort zurückversetzen. Selbst wenn ein elektronisches Verkehrsschild verschiedene Zugänge für Admin und User hat - ein Abändern der angezeigten Nachricht ist fast immer mit einfachen Nutzerrechten möglich.