"Windows XP mit 64 Bit derzeit nur für Entwickler"

06.11.2001

GRAY: SMB wird als weit verbreiteter Standard nach wie vor seine Bedeutung haben, und wir werden ihn weiter unterstützen. Es gibt aber nichts mehr, was man daran entscheidend verbessern könnte. Internet-basierende Protokolle werden hier in Zukunft im Vordergrund stehen.

CW: Haben Sie bei XP Veränderungen im Betriebssystem-Kern gegenüber Windows 2000 vorgenommen, um die Kompatibilität mit den bisherigen Consumer-Systemen 9x/ME zu gewährleisten?

GRAY: Zunächst mussten wir Anwendungen auf Kompatibilität testen und herausfinden, welche zusätzlichen Systemdienste benötigt werden. Wir haben dann einige Betriebssystem-Features hinzugefügt, um diese zu unterstützen. Es gibt auch etliche Kompatibilitätsmodi, die eine Anpassung von Anwendungen an die verschiedenen Altsysteme ermöglichen. Das beinhaltet das Vortäuschen von alten Systemversionen, aber auch das Umlenken von Schnittstellen-Aufrufen.

CW: Offenbar gibt es Programme und Treiber, die unter Windows 2000, nicht aber unter XP laufen. Für ein Nachfolgersystem ist das doch erstaunlich.

GRAY: Es handelt sich dabei um Low-Level-Programme wie etwa Antiviren-Tools oder Software, die Dateisystem-Treiber oder Ähnliches mitbringt. Wir haben manche dieser Programme auch bewusst blockiert. Hier arbeiten wir aber mit den Herstellern zusammen, um diese Probleme mit neuen Versionen zu beheben. Schwierigkeiten mit Windows-2000-Treibern haben aber nichts mit Veränderungen an der Systemarchitektur zu tun. XP verhält sich nur rigoroser gegenüber kleinen Bugs und Verstößen gegen Spezifikationen.

CW: Ist die 64-Bit-Version von XP auch schon fertig gestellt, und welche Anwendungen stehen hier zur Verfügung?