Windows, Linux - was ist günstiger?

11.11.2004
Von Ulrich Falke

Insgesamt sieht Gregor Lietz, Director Government bei EDS, in den öffentlichen Verwaltungen gute Zeiten für Open-Source-Software (OSS) anbrechen: "Durch die von der KBSt geschaffenen Standards und Architekturen in E-Government-Anwendungen, kurz Saga, werden heute eindeutige Anforderungen an die Plattformunabhängigkeit von Anwendungen gestellt", so seine Begründung. Durch Nutzung kommerzieller OSS-Distributionen erhielten die Anwender auch die mit einem Kaufvertrag verbundene Rechtssicherheit.

Für die Übergangszeit müssen die Fachanwendungen, die sich in absehbarer Zeit nicht portieren lassen, weiterhin über Windows-Terminal-Server bereitgestellt werden. Aus Kostengründen muss die Anzahl der Nutzer allerdings möglichst gering gehalten werden.

Nach den Empfehlungen des Beraterteams sollten alle Arbeitsplatzrechner mit Open-Source-Produkten für Office, Kommunikation, Dateiverwaltung, Druckfunktionen und Web-Zugang "grundversorgt" werden. Ergänzend ist eine bedarfsorientierte Bereitstellung von kommerzieller Software, beispielsweise der Microsoft-Programme "Office", "Project" oder "Visio", möglich. Die Fachstellen der Verwaltung könnten selbst entscheiden, ob sie diese Produkte brauchen und sich leisten wollen.

Im Server-Bereich sollte Novell Netware wegen des bewährten System- und Identitäts-Managements in jedem Fall erhalten bleiben. Durch eine Zentralisierung mit marktführenden Verzeichnisdiensten und Terminal-Servern lässt sich eine hohe Administrationseffizienz erzielen. Aus diesem Grund gelangte EDS zu dem Fazit, dass eine gemischte Lösung aus Open-Source-Software in einer Novell-Umgebung optimal wäre.