Green IT

Wie Unternehmen Kosten senken können

26.03.2009

IT-Ausrüstung - der zweite Schritt

Die IT-Ausrüstung sollten CIOs und RZ-Leiter als zweites betrachten. Einfache Sofortmaßnahmen sind in diesem Bereich eher schwierig zu identifizieren, da praktisch alle Eingriffe gewisse Investitionen erfordern, einer aufwändigen internen Abstimmung bedürfen und auch einen gewissen Einfluss auf die Überlegungen im Bereich der Klimatechnik haben können. Trotzdem sollten IT-Manager die folgenden Bereiche untersuchen:

  • Virtualisierung von Server und Storage-Systemen mit dem Ziel, die eingesetzten Hardware-Ressourcen optimal zu nutzen. Intern sind derartige Projekte schwer zu stemmen, so dass häufig externe Hilfe durch Dienstleister notwendig ist. Andererseits wird damit Platz geschaffen, um in einem bestehenden Rechenzentrum andere Data Center konsolidieren zu können. Gleichzeitig reduzieren virtuelle Umgebungen den Administrationsaufwand oft deutlich, so dass in vielen Fällen deutlich weniger Ressourcen für reine Admin-Aufgaben benötigt werden.

  • Bei Ersatzinvestitionen sollte der reale Energieverbrauch ein wesentliches Entscheidungskriterium darstellen. Da es nach wie vor an vergleichbaren Herstellerangaben zum Energieverbrauch mangelt, helfen nur konkrete Messungen an Testgeräten weiter.

  • Abschalten von Altsystemen, die nicht oder nur minimal genutzt werden. Problematisch ist hier die interne Abstimmung und letztlich die finale Entscheidung, welche Systeme ausgemustert werden.

USV - Unterbrechungsfreie Stromversorgung

Die USV-Geräte sollten CIOs, RZ-Leiter und gegebenenfalls auch Facility Manager als dritten Themenkomplex untersuchen. In diesem Bereich gibt es primär zwei Technologien:

  • Batterie- beziehungsweise Akkumulatoren-Puffer, die das Rechenzentrum für zehn bis 30 Minuten mit Strom versorgen. Diese Zeiten reichen in jedem Fall, um Spannungsstörungen (Drops) zu überbrücken und bei einem tatsächlichem Ausfall der externen Stromversorgung entsprechende Notstromaggregate zu starten und langsam anzufahren.

  • Rotationslösungen, in denen genügend Rotationsenergie gespeichert ist, um das Rechenzentrum 10 bis 30 Sekunden mit Strom zu versorgen und die Notstromaggregate zu starten. Aufgrund der geringen Überbrückungszeiten ergibt sich hier ein gewisses Risiko, das weitere Maßnahmen erfordert. Beispielsweise werden zusätzliche Akku-Puffer und eine Vorheizung der Notstromaggregate (Diesel oder Gasmotoren) eingesetzt, damit diese sofort anspringen und schnell "rundlaufen".

Für Rotationslösungen spricht der deutlich höhere Wirkungsgrad, da praktisch nur die Reibungsverluste in den Kugellagern eine Rolle spielen. Andererseits müssen die Notstromaggregate ständig auf Temperatur gehalten werden; die Rotationsmassen sind extrem schwer und drehen relativ schnell, entsprechend massiv müssen die Fundamente sein.

Für Batterien spricht die relative lange Überbrückungszeit, die es ermöglicht, die Notstromaggregate langsam anzufahren. Andererseits ist der Wirkungsgrad schlechter als bei Rotationsmassen und die Herstellung und Entsorgung der Batterien (Lebensdauer selten über fünf Jahre) ist aus Umweltgesichtspunkten eher problematisch.

"Rotationslösungen sind insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Wärmeenergie zum Vorheizen der Notstromaggregate durch Abwärme (aus der IT oder der Produktion) bereitgestellt werden kann", empfiehlt Experton-Berater Schwab. (wh)

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