Fraport macht´s vor

Wie man ein Firmen-Wiki zum Laufen bringt

04.07.2008
Von Elisabeth Wagner

Mitmachen auch anonym möglich

Und die Inhalte? "Die Kolleginnen und Kollegen haben das System von vornherein richtig verstanden, nämlich als ein System für sachliche Wissensartikel und nicht etwa als allgemeines Diskussions- und Kommunikationsforum. Da gab es gar keine Probleme", zieht Sins Bilanz. Dies, obwohl für die Beteiligung am Wiki eine für Unternehmen wohl eher ungewöhnliche Regelung gilt: Wer will, kann sich mit eigenem Namen beteiligen, aber es geht genauso anonym. Bescheidenheit? Vorsicht, falls man doch mal was Falsches schreibt? Befürchtung, es könnte der Beziehung zum Chef schaden, wenn man sich mit etwas aufgabenferneren Themen beschäftigt? Jedenfalls nimmt rund die Hälfte der User das Inkognito-Angebot an.

Das zunächst für Auswahl und Einführung zusammengestellte Wiki-Team wurde dauerhaft installiert, erweitert um einen zweiten Mitarbeiter aus der Abteilung Wissens-Management. Hauptaufgabe ist jetzt die laufende technische Hilfestellung und aktives Marketing für die Inhalte. Jeden Montag ist Redaktionssitzung. Da werden die neuen Artikel gesichtet und kurz überprüft: Wo gehören sie hin? Sind sie richtig verschlagwortet? Wie relevant sind sie für die Fraport-Belegschaft? Ein "Artikel des Monats", im System gekennzeichnet mit einem kleinen Wikinger, wird in der Mitarbeiterzeitung ausdrücklich zur Lektüre empfohlen. Im Wochenrhythmus werden weitere Artikel im Intranet beworben, erst kürzlich regte ein zweiseitiger Artikel im internen Printmedium wieder zum Mitmachen an.