Projekt-Management mit Cando

Wie die VVB ihre Projektrisiken meistert

21.07.2008
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Keine heimlichen Schiebereien mehr

Dieser Aspekt ist Schuster wichtig: "Früher war teilweise nicht nachvollziehbar, wo eigentlich was verschoben wurde", erinnert er sich. Und was bei einem einzigen Projekt bereits schwer überschaubar sei, werde beim Multiprojekt-Management vollends intransparent.

Die Multiprojekt-Fähigkeit ist laut Schuster ein weiterer Pluspunkt der Cando-Software. Sie zeige die verschiedenen Vorhaben auf einer gemeinsamen Zeitschiene an, so dass Projektleiter und die IT-Leitung jederzeit einen Gesamtüberblick erhielten.

Wirklich "revolutionär" ist für Schuster jedoch, dass die Software "permanent rechnet". Der Anbieter habe dafür die Bezeichnung "Watermodel" geschaffen. In der Praxis wirke sich das so aus, dass jede Veränderung in der Planung sofort auf alle Nutzeransichten durchschlage. Damit sei auf einen Blick sichtbar, wo sich ein Konflikt anbahne, also bevor er eskalieren und das gesamte Vorhaben sprengen könne.

Schnittstellen zu den HR-Systemen

Die VVB gehört zu 70 Prozent der HVB und zu 30 Prozent der Ergo.
Die VVB gehört zu 70 Prozent der HVB und zu 30 Prozent der Ergo.
Foto: VVB

Der Übergang von MS Project zu Cando verlief nahtlos . Die noch nicht abgeschlossenen Projekte wurden noch in dem Microsoft-Werkzeug zu Ende geführt, alle neuen bereits in Cando angelegt. Mittlerweile hat die VVB 20 Projekt-Manager- und 30 Viewer-Lizenzen der Software angeschafft. Für die Oracle-Datenbank betreibt sie einen eigenen Server.

Vorgesehen ist ein Interface zum HR-Modul von SAP. Dann lassen sich über Schnittstellen die Personaldaten mit der Abrechnungssoftware des VVB-Miteigners Hypovereinsbank austauschen. Um einen Soll-Ist-Vergleich des Ressourceneinsatzes ziehen zu können, sollen künftig alle Mitarbeiter die Stunden eintragen, die sie tatsächlich für ein Projekt gearbeitet haben. Diese Feedback-Funktion wird derzeit noch nicht bereichsweit genutzt, soll aber bis zum Ende des Jahres verbindlich eingeführt werden.