WebexOne 2022

Wie Cisco Hybrid-Work-Probleme lösen will

27.10.2022
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Um den Trend zu Hybrid Work weiter zu unterstützen, kündigte Cisco auf der WebexOne 2022 neue Funktionen, Geräte und andere Innovationen für seine Kommunikationsplattform Webex an.
Trotz teilweise lockerer Kleiderordnung ist Hybrid Work harte Arbeit für alle Beteiligten.
Trotz teilweise lockerer Kleiderordnung ist Hybrid Work harte Arbeit für alle Beteiligten.
Foto: Andrey_Popov - shutterstock.com

"Hybrid Work ist sowohl anders als auch schwieriger als unsere bisherige Arbeitsweise",verklärte Jeetu Patel, EVP und GM, Cisco Security and Collaboration, die im Rahmen eines Medien-Roundtables im Rahmen der WebexOne 2022. "Unabhängig von der Funktion - Frontline-Worker, Knowledge-Worker, IT-Administrator oder Contact-Center-Agent - erwarten und benötigen die Menschen umfassende Lösungen, egal wo und wie sie arbeiten", so der Cisco-Manager.

"Fakt ist, dass dieses Problem nicht isoliert gelöst werden kann", sagte er. "Es ist nicht mehr nur ein technisches Problem, sondern es gibt auch einen kulturellen Aspekt." So müssten sich die Mitarbeiter bewusst sein, wie sie sich in hybriden Besprechungen mit Remote- und On-Premises-Teilnehmern verhalten müssen. Zum andere sollten sich Unternehmen aber auch darüber im Klaren sein, dass sich das Problem zum Teil auch mit Hilfe einer besseren Raumkonfiguration und Equipment lösen lasse. "Es sei eine holistische Lösung erforderlich - mit Dimensionen wie Netzwerke, Geräten, Collaboration Software und Security", so Patel."

Der Manager verwies in diesem Zusammenhang auf eine aktuelle Studie von Frost & Sullivan zum Thema Videokonferenzgeräte, wonach es zwar bei 98 Prozent der Meetings mindestens einen remote zugeschalteten Teilnehmer gebe, aber nur 6,4 Prozent der Meeting-Räume videounterstützt seien.

"Die Zukunft ist Multiplattform"

Um bei Problemen wie diesem Abhilfe zu schaffen, hat Cisco eine Reihe von Partnerschaften geschlossen und bietet neue Funktionen an, um die Video-Interoperabilität zu verbessern und Meetings nahtloser zu gestalten.

So hatte Cisco bereits auf der Microsoft-Konferenz Ignite eine Kooperation in Sachen Collaboration und Videoconferencing bekannt gegeben. "Ähnlich wie im Unterhaltungsbereich ist auch hier die Zukunft Multiplattform - mit Meet, Zoom, Teams und Webex", erklärte Patel diese auf den ersten Blick überraschende Entwicklung.

Hinzu komme, dass Microsoft Teams besser werde, wenn es auf Cisco Devices genutzt werde, ergänzte der Cisco-Manager. Anwender könnten Microsoft Teams Rooms nativ auf den Room- und Desk-Geräten von Cisco nutzen und von Features wie erweiterter Kamera- und Audio-Intelligenz, intuitiver Steuerung und nahtlosem Gerätemanagement profitieren. Cisco kündigte in diesem Kontext auch ein Update für Webex Calling an, das es Anwendern ermöglichen soll, Webex-Anrufe künftig nahtlos über die Teams-Oberfläche zu tätigen.

Blaupausen für Hybrid-Work-Arbeitsplätze

Als Hilfestellung für Unternehmen, die ihre Arbeitsumgebung stärker an Hybrid Work ausrichten wollen, hat der Netzwerkriese außerdem auf Basis eigener Erfahrungen einen neuen Hybrid Workspace Design Guide entwickelt. Dieser berücksichtigt Patel zufolge Details wie Möbel, Beleuchtung, Netzwerk, Akustik und speziell für das jeweilige Szenario geeigneten Geräte sowie Anwendungen und soll Firmen bei der Gestaltung von verschiedenen Arbeitsplätzen - zuhause oder im Büro - unterstützen.

Insbesondere für Unternehmen gedacht, die ihren Mitarbeitern mehr Anreize für die Office-Nutzung geben wollen, ist zudem eine neue Integration des Webex Control Hub in Cisco Spaces. Sie liefert den Mitarbeitern wichtige Informationen, wie z. B. Echtzeit-Updates zur Raumbelegung und Luftqualität, um das Arbeiten im Büro zu erleichtern.

Außerdem stellte Cisco mit Room Kit EQ seine bislang größte Collaboration-Gerätelösung vor. Das Device unterstützt bis zu drei Bildschirme, mehrere Mikrofone, Kameras sowie anderes Zubehör, um größere Meeting-Räume besser für hybrides Arbeiten auszustatten.

Eigenständige Whiteboard App

Eine weitere Neuerung ist eine eigenständige Whiteboard-App, die in und außerhalb von Webex-Meetings genutzt werden kann. Mithilfe der App können Nutzer ein Whiteboard über einen Browser, die Webex App oder ein Cisco-Gerät starten oder daran arbeiten. Whiteboards können mit Slido-Umfragen kombiniert und in einem Webex-Raum für asynchrones und kollaboratives Arbeiten gespeichert und freigegeben werden.

Die neue Whiteboard-App bringt zahlreiche neue Funktionen.
Die neue Whiteboard-App bringt zahlreiche neue Funktionen.
Foto: Cisco

Neu ist zudem eine Überarbeitung der Webex Meetings App für iOS, mit deren Hilfe sich nun Inhalte von der rück- oder vorderseitigen Kamera eines iPhones oder iPads von Apple teilen lassen. Zudem ermöglicht es die Funktion "Mobile Camera Share", Kommentare zu dem Gesehenen hinzuzufügen.

Außerdem stellt Cisco Webex nun sein asynchrones Kommunikations-Tool Vidcast allgemein zur Verfügung. Die bereits zur WebexOne 2021 angekündigte Lösung erlaubt es Nutzern, kurze Videos aufzunehmen, zu bearbeiten und zu teilen. Das Unternehmen schätzt, dass das im letzten Jahr eingeführte Tool den Nutzern 47 Millionen Minuten an Meetings erspart hat.

Außerdem wurden über 40 neue Innovationen für das Tool angekündigt, darunter eine KI-gestützte Bearbeitungsfunktion, die den Zeitaufwand für die Erstellung von Inhalten reduziert, und eine Slido-Integration, die Umfragen und die Einbindung des Publikums in gemeinsame Videoinhalte ermöglicht.

Mehr Sicherheit durch Audio-Watermarking

Auch in Sachen Security und Compliance wurde Webex verbessert. Um ihr geistiges Eigentum zu schützen, können Unternehmen die Audio-Streams in einer vertraulichen Webex-Besprechung nun für jeden Teilnehmenden mit einem nicht hörbaren akustischen Wasserzeichen versehen. Wird eine Aufzeichnung des Gesprächs anschließend weitergeleitet oder unrechtmäßig veröffentlicht, lasse sich der Leaker mithilfe des Audio-Watermarking identifizieren, erklärte Patel.

Darüber hinaus bietet die neue Control-Hub-as-a-Coach-Funktion Cisco Webex-Kunden einen digitalen Coach, der IT-Administratoren bei der Einrichtung mit Hilfe von Best Practices unterstützt und die Effizienz bei der Verwaltung und dem Support von Mitarbeitern steigert.