Storagetek verkündete mit Information-Lifecycle-Management vor fast genau einem Jahr eine neue Strategie für die Behandlung von gespeicherten Daten. ILM in diesem Sinn stellt den Wert der Information für das Unternehmen in den Vordergrund und ordnet dementsprechend den Daten die adäquaten Speichergeräte zu: Aktuelle und unternehmenskritische Information wird auf schnellen und sicheren Highend-Speichern abgelegt. Verliert die Information mit der Zeit an Bedeutung, wandert sie in ein "Nearline"- und später in ein Archivsystem.
Anwender warten ab
Als EMC in diesen Markt eintrat und außerdem Legato und Documentum übernahm, wurde der Begriff ILM aufgewertet und schließt jetzt bereits Enterprise-Content- und Dokumenten-Management ein. Zwei Märkte haben sich gefunden: der für Dokumenten-Management und der für Speicherlösungen. Anwender allerdings zeigen sich verwirrt von der Vielfalt der Begriffe und den noch undeutlichen Konzepten. Viele warten erst einmal ab.
Ulrich Kampffmeyer, Geschäftsführer der Hamburger Unternehmensberatung Project Consult und Mitglied des Board of Directors der AIIM International (Arbeitsgruppe für Enterprise-Content-Management), wundert sich darüber nicht, diene die ILM-Initiative der Industrie doch in erster Linie ihr selbst: "Die Situation der Speicherhersteller hat sich durch den Markteintritt neuer Anbieter und den anhaltenden Preisverfall trotz der gestiegenen Datenmengen eher verschlechtert. Die Hardwareanbieter können ein Wachstum nur über zusätzliche Dienste erreichen, das erklärt auch die vielen Firmenübernahmen und Kooperationen in dem Bereich. Die Speicherhersteller mausern sich zu Lösungsanbietern."