Frauenberufe?

Weg mit den alten Klischees

03.04.2020
Von 
Freie Journalistin in Hamburg
Frauen gelten als emphatisch, sensibel und kreativ - weswegen sie Erzieherin, Friseurin oder Altenpflegerin werden. Stefanie Ehrhard aus München will mit den Frauenberufs-Stereotypen aufräumen.
Denken Sie noch in alten Berufs-Klischees? Zeit zum Umdenken!
Denken Sie noch in alten Berufs-Klischees? Zeit zum Umdenken!
Foto: Gajus - shutterstock.com

Schon in jungen Jahren fängt es an: Mädchen gehen reiten und Jungs sind Computerfreaks. Ob bewusst oder unbewusst, Schubladendenken beginnt früher, als man denkt. Im Berufsleben hört das nicht auf. Denn obwohl Frauen nicht grundsätzlich schlechter in technikorientierten Berufen sind, entscheiden sie sich seltener dafür.

IT statt "klassischer" Frauenberuf!

Stefanie Ehrhard lässt sich davon nicht unterkriegen. Sie arbeitete bereits mehrere Jahre im Marketing, auch für digitale Produkte. Aber erst, als sie die Aufgabe bekam, eine Live-Streaming-App in den deutschen Markt einzuführen, kommt sie mit der Entwicklerseite der Tech-Branche in Berührung. Ihre Kollegen aus der IT erklärten ihr, wie sie die Dinge formulieren muss, damit die Entwickler es verstehen. Von Anfang an konnte sie Einfluss auf einzelne Features nehmen und das weckte ihr Interesse am Programmieren.

"Die Tech-Branche mag für viele Frauen erst einmal abschreckend wirken, schließlich gelten viele Aufgaben als doch eher rational und trocken. Aber das heißt nicht, dass sie weniger spannend sind", erläutert Stefanie Ehrhard. Die 30-Jährige möchte für andere junge Frauen ein Vorbild sein und sie dazu bewegen, sich etwas zu trauen: "Aller Anfang ist schwer, aber wir dürfen uns nicht von veralteten Klischees aufhalten lassen."

Stefanie Erhard: "Aller Anfang ist schwer, aber wir dürfen uns nicht von veralteten Klischees aufhalten lassen."
Stefanie Erhard: "Aller Anfang ist schwer, aber wir dürfen uns nicht von veralteten Klischees aufhalten lassen."
Foto: Stefanie Erhard

Wie IT für Frauen attraktiv wird

Ihre Motivation und ihr Interesse an der IT-Branche kommen von der Faszination dafür, mit dem Programmieren etwas aus dem Nichts zu erschaffen, das es zuvor nicht gab. Damit will sie auch andere junge Frauen ermutigen, denn "je mehr Frauen den Schritt in die Tech-Branche wagen, desto selbstverständlicher wird es auch in der Gesellschaft werden."

Ihr Ziel ist es, IT- oder Beraterin für digitale Transformation zu werden. Auf der Suche nach einem geeigneten Master im Anschluss an ihr BWL-Studium stieß sie auf den Studiengang Wirtschaftsinformatik an der International University in Bad Honnef (IUBH), weil hier Frauen in der IT gefördert werden. Zusätzlich vergibt sie gerade exklusiv 100 Stipendien an Frauen für alle technikorientierten Studiengänge des IUBH Fernstudiums.

Mit der Kampagne "Women in Tech", die noch bis Juli läuft, will die IUBH den Anteil an weiblichen Studierenden in der IT-Branche erhöhen. Stefanie Ehrhard ist eine dieser Stipendiatinnen, die sich nun um ihre Studiengebühren keine Gedanken mehr machen muss. Und weil sie das Studium inklusive der Prüfungen online absolviert, kann sie erst einmal entspannt ihren aktuellen Job beibehalten. (mp/fm)