Einsatzgebiete für drahtlose Netze

Was wird aus dem WLAN?

20.05.2005
Von Christoph Lange

Die drahtlose Vernetzung erhöht nicht nur die Mobilität von Notebook-Benutzern. Auch ein Einsatz im industriellen Umfeld kann durchaus lohnend sein. Daniel Groß, EDV-Leiter der Rudolph Spedition und Logistik GmbH, beschreibt die wichtigsten Gründe, warum sein Unternehmen WLAN im Lager einsetzt: "Wir wollten unbedingt eine über die EU-Verordnung 178/2002 hinausgehende Warenverfolgung in unseren Lägern installieren, da hier auch besonders sensible Waren wie Babynahrung gelagert werden. Durch den Einsatz eines WLANs, das die Barcode-Scanner der Staplerfahrer mit einer zentralen Warenerfassungs-Datenbank im Firmennetz verbindet, können wir den Weg der Ware bis auf Palettenebene hinunter ganz genau verfolgen."

Rudolph Logistik setzt die WLAN-Technik am Standort Ingolstadt nicht flächendeckend ein, weil sich die acht Lagerhallen über ein sehr großes Gelände erstrecken. "Wir haben deshalb großen Wert darauf gelegt, dass die Erfassung der Warenströme per WLAN auch einen Offline-Betrieb der Scanner unterstützt", erläutert Daniel Groß.

Aufwand nicht unterschätzen

"Die wichtigsten Zonen unseres Firmengeländes sind per WLAN vernetzt. Außerhalb dieser Zonen arbeiten die WLAN-Clients offline weiter. Die Windows-CE-Geräte vom Typ Psion Teklogix 7535 verfügen über alle erforderlichen Informationen, um den Fahrer und die Ware genau zu dirigieren, selbst wenn die Funkverbindung vorübergehend unterbrochen ist."

Unternehmen, die ein WLAN einsetzen möchten, rät Groß: "Unterschätzen Sie nicht den Aufwand für den Aufbau der Infrastruktur. Insbesondere die Verkabelung für die Anbindung der Access Points an das Unternehmens-LAN kann bei großen Flächen hohe Kosten verursachen und viel Zeit in Anspruch nehmen." (uk)

Christoph Lange, freier Journalist und IT- Berater in München. (clange@ltec-consult.de)