Wertbeitrags-Management

Warum die SBB ihre IT-Mittel gezielter einsetzen kann

16.03.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Das Framework orientiert sich am Vorbild des Itgi

Bewertet werden soll aber nicht nur der erwartete Beitrag einer Investition zum Unternehmenserfolg, sondern auch das Risiko im Unterlassungsfall - und das auf der Basis verlässlicher Daten. "Heute sind die Management-Entscheidungen noch nicht datengestützt", räumt der Business-Development-Manager ein. Was gefordert ist, macht er an einem Beispiel deutlich: "Das Management muss genau wissen, welche Geschäftsbereiche wie betroffen sind, wenn ein Load-Balancer ausfällt."

Holger Wolff, Geschäftsführe bei Beck et al.
Holger Wolff, Geschäftsführe bei Beck et al.
Foto: Beck et al.

Bei der Entwicklung des eigenen Frameworks orientiert sich die SBB am "Val-IT-Framework", das vom IT Governance Institute (Itgi) zusammengestellt wurde und das sich wiederum eng am Quasi-Standard "Control Objectives for IT and related technologies" (Cobit) ausrichtet. Beck et al. entdeckte die Val-IT-Dokumente vor etwa anderthalb Jahren und befand sie als nützliche Basis für den Aufbau eines wertorientierten IT-Managements, weil sie nicht nur auf die Effizienz der IT abheben, sondern auch deren Effektivität im Blick haben.

Value-Governance in den Manager-Köpfen verankern

Das Framework gibt den Unternehmen Anhaltspunkte dafür, wie sie die Planungsprozesse in der IT beschreiben, Kennzahlen dafür entwickeln und - last, but not least - die Prozesse wiederholbar machen können. Eines kann es allerdings nicht: die Value-Governance in den Köpfen der Führungskräfte einnisten. Wie Flückiger ausführt, muss der Gedanke der Wertorientierung sowohl in der IT-Strategie als auch in den Nicht-IT-Bereichen verankert werden.

Der Business-Development-Manager sieht die SBB hier auf einem guten Weg - nicht zuletzt deshalb, weil die Geschäftsführung auch schon in die Frühphase des Sanierungsprojekts eingebunden war. So habe das Unternehmen schon bereichsübergreifende Governance-Regeln formuliert, die es jetzt weiterentwickle.