Übernahmekandidat Sun

Vom Börsenliebling zum Problemkind

30.03.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

2005 - Storage und Open-Source sollen Sun retten

Im Juni kauft Sun überraschend den Bandspeicherhersteller Storagetek für 4,1 Milliarden Dollar. Damit will der Anbieter sein Standing im Rechenzentrum verbessern. Experten kritisierten die Übernahme als überteuert und bezeichnen sie "Schritt zurück". Ende des Jahres startet Sun mit dem "Solaris Enterprise System" eine Open-Source-Initiative. Der überwiegende Teil des Software-Stacks soll künftig frei verfügbar sein, um mehr Kunden und Partner auf die Sun-Plattform zu locken. Im nächsten Schritt will Sun mit Services daraus Kapital schlagen.

Sun-Gründer Scott McNealy (re.) legt das weitere Schicksal seiner Comapny in die Hände von Jonathan Schwartz (li.).
Sun-Gründer Scott McNealy (re.) legt das weitere Schicksal seiner Comapny in die Hände von Jonathan Schwartz (li.).

2006: Im Mai kommt es zur Wachablösung an der Konzernspitze. Nach 22 Jahren übergibt Scott McNealy das Ruder an Jonathan Schwartz. Branchenbeobachter kreideten McNealy wiederholt an, es nicht geschafft zu haben, den Niedergang des Unternehmens aufzuhalten. Seinem Nachfolger empfehlen sie, vor allem die Kosten stärker als bisher zu senken. Schwartz reagiert schnell: Bereits einen Monat später verkündete der frisch gebackene Sun-Chef ein breit angelegtes Sparprogramm, dem zwischen 4000 und 5000 Jobs geopfert werden sollen.