Viel Bewegung im BI-Markt

30.05.2005

Auf Platz zwei steht die Business Objects GmbH mit Sitz in Köln. Das Unternehmen, das im November 2003 den Konkurrenten Crystal Decisions übernommen hat, nähert sich mit Einnahmen von weltweit 925,6 Millionen Dollar im Jahr 2004 der Umsatzmilliarde. "Hier vereinten sich zwei Anbieter, die prinzipiell das gleiche BI-Marktsegment adressiert haben: das Berichtswesen", so Bange. "Die Ansätze jedoch sind unterschiedlich. Während Business Objects schon immer Werkzeuge auf den Markt gebracht hatte, die von Fachanwendern bedient werden, bietet Crystal primär technisch orientierte Lösungen für ein Massenberichtswesen - ein Bereich, den Business Objects nie richtig unterstützen konnte."

Platz drei besetzt die MIS AG, im Oktober 2003 von Systems Union übernommen. Der ERP-Anbieter erwarb damit Funktionen zur Planung, Überwachung und Analyse operativer Daten. Im Gegensatz zu den Top-Platzierten kann MIS je doch kein "Rekordergebnis" melden, sondern musste im Geschäftsjahr 2004 einen Umsatzrückgang auf 44,7 Millionen Euro gegenüber knapp 48 Millionen Euro im Vorjahr hinnehmen.

Den vierten Rang in Deutschland bekleidet Cognos: Das Unternehmen kaufte Adaytum und Frango und verstärkte sich damit in den Bereichen Planung und legale Konsolidierung. Cognos meldet für das Geschäftsjahr 2005 (per 28. Februar 2005) eine Umsatzsteigerung von 21 Prozent auf 826 Millionen Dollar.

Hyperion, die Nummer fünf, übernahm im Juli 2003 Brio Software und ergänzte damit seine Produktpalette mit ausgereiften Produkten für Reporting und Datenanalyse. Der Umsatz konnte 2004 um 8,5 Prozent auf 690 Millionen Dollar gesteigert werden.

Der BI-Markt folgt den Gesetzmäßigkeiten des gesamten Software-Markts: Neben den internationalen Konzernen bietet sich Raum für Spezialisten. Verlierer dürften wieder einmal die Anbieter in der Mitte sein. Sie müssen damit rechnen, von größeren übernommen zu werden oder selbst andere Firmen zu akquirieren, um auf eine kritische Größe zu kommen. Der Druck resultiert den Marktforschern von Barc zufolge auch aus dem großen Interesse vieler Kunden nach Lösungen aus einer Hand. "Aus einem Sicherheitsbedürfnis heraus" würden dabei etablierte Software-Anbieter bevorzugt. Davon profitieren die Branchengiganten IBM, Oracle, Microsoft und SAP. Sie setzen auf ihren Bekanntheitsgrad und ergänzen ihre Teilangebote durch Partnerschaften mit kleineren Spezialanbietern.