Unix-Server mit Highend-Flair

20.06.2002
Von Katharina Friedmann

Laut IBM-IT-Architekt Pötschulat ist auch für den P690 sowie den P670 ein Firmware-Update geplant, das die dynamische Konfiguration der logischen Partitionen ermöglichen soll und voraussichtlich im vierten Quartal dieses Jahres erhältlich sein wird. HPs RP8400 wiederum wird die dynamische Partitionierung laut Marketier Glaser ab Herbst 2002 im Zusammenspiel mit den VPARs unterstützen.

Anzahl der CPUs - Quantität oder Qualität?

An der maximalen CPU-Anzahl lässt sich die Überlegenheit eines Systems laut Gartner nicht eindeutig ablesen. IBM, das bei seinen Regatta-Servern auf wenige, aber leistungsstarke Prozessoren setzt, propagiert derzeit recht erfolgreich den Performance-Vorteil seiner Power-4-Technologie (siehe CW 42/01, Seite 18). „HP und Sun haben technologisch angesichts des Power-4-Prozessors keine Chance, auch nur annähernd vergleichbare Leistungsdaten zu liefern“, ist sich Pötschulat sicher. Auch in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis wähnt sich IBM im Vorteil - insbesondere angesichts der Lizenzpolitik zahlreicher Softwarehersteller wie des Datenbankanbieters Oracle, nach der sich der Preis proportional zur Anzahl der CPUs verhält. „Bei uns bekommt der Anwender eine 16-Wege-Maschine mit der gleichen Leistung wie andere Systeme mit der doppelten Anzahl von CPUs - und zahlt darüber hinaus etwa zwei Millionen Dollar weniger für seine Oracle-Datenbank“,

behauptet der IBM-Mann.

Big Blue positioniert seine P670 mit 16 Prozessoren in Sachen Leistung dort, wo eine 32-Wege-Sun-Fire-12K steht - nach Ansicht Gartners eine mutige Behauptung, die anzuzweifeln sei. „Eine realistische Leistungsbemessung gestaltet sich weit komplexer als jeder Benchmark“, erläutert Analyst Butler. So gebe es nach wie vor eine Reihe von Anwendungen - beispielsweise Applikationen, die sich nicht so leicht aufteilen („threaden“) lassen -, die von der hohen CPU-Anzahl etwa eines Sun-Modells durchaus profitierten. „Spätestens dann könnte der Anwender mit einer IBM-Maschine im Nachteil sein“, so der Gartner-Experte.

Die Qual der Wahl