Unix-Server mit Highend-Flair

20.06.2002
Von Katharina Friedmann

Auswirkungen auf Verfügbarkeit

Schwächen weist ein logisch partitioniertes System wie Big Blues jüngster Regatta-Server aus Gartner-Sicht allerdings in Sachen Hochverfügbarkeit auf: So geht die höhere granulare Kontrolle des jüngsten Regatta-Sprosses nach Meinung von Butler auf Kosten der elektrischen Isolierung zwischen den einzelnen Server-Einheiten. „Bei den hardware-partitionierten Systemen von Sun oder HP ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fehler in einer Einheit die Nachbarpartition in Mitleidenschaft zieht, praktisch gleich null“, so der Spezialist. Im Fall etwa von IBM sei hingegen nicht ganz auszuschließen, dass ein schwerwiegendes Problem in einer logischen Einheit weitere, im schlimmsten Fall sogar alle anderen Partitionen mit in die Knie zwinge. Im Zusammenspiel mit Big Blues Mainframe-Betriebssystem hält Butler den LPAR-Ansatz zwar für ein nahezu unzerstörbares Design. „Wir bezweifeln jedoch, dass irgendein bisheriges Unix diesen Grad an Robustheit innerhalb

des Betriebssystems bietet“, gibt der Analyst zu bedenken.

„Indem wir die Systeme nicht mehr physisch unterteilen, lässt sich natürlich auch keine Partition reparieren, während eine andere läuft“, stimmt Peter Pötschulat, IT-Architekt für IBMs Unix-Server der „P-Series“, dem Gartner-Experten zu. Dennoch handle es sich auch bei IBMs LPARs um logisch separate, abgegrenzte Einheiten, die sich in keinster Weise gegenseitig beeinflussen würden. Grundsätzlich, so Pötschulat, wolle IBM mit der Regatta-Server-Reihe aber eine ganz neue Richtung einschlagen. So sollen innerhalb der nächsten fünf Jahre Selbstheilungskräfte aus Big Blues „Eliza“-Schmiede im Team mit den LPARs gerade vermeiden, dass ein „autonomer“ Server überhaupt noch repariert werden muss: Im Defektfall werde die Maschine integrierte Ersatzteile automatisch nutzen - folglich gelte es dann auch keine physischen Partitionen mehr abzuschalten.

Die Hardware-Alternative