Unicode sorgt für Einheitlichkeit

31.08.2006
Von Dieter Wagner
Die Hansgrohe AG setzt auf ein Unicode-konformes SAP-Release, um die Globalisierung des Unternehmens voran zu treiben.

Bei der Hansgrohe AG nutzen rund 1100 Anwender SAP-Software in 14 Ländern und in neun Sprachen auf einem Mandanten mit weitestgehend harmonisierten Prozessen. Frank Semling, Leiter Geschäftsprozesse/IT, unterhält denn auch ein weitgehend ungetrübtes Verhältnis zum deutschen Softwareriesen.

Doch in der R/3-Version 4.6c fehlten dem Unternehmen die Möglichkeiten, asiatische oder osteuropäische Sprachen auf der Installation zu nutzen. "Wir waren an einem Punkt angekommen, wo wir unsere internationale Expansion nicht mehr vernünftig unterstützen konnten", berichtet Semling. Also musste eine neue Lösung her.

Die einzige Möglichkeit

Bei der Bewertung unterschiedlicher Szenarien kristallisierte sich der Unicode-Standard (siehe Kasten "Unicode") als einzige Möglichkeit heraus, die überhaupt in Frage kam: Ein zusätzliches SAP-System hätte die hohe Prozessintegration bei Hansgrohe gestört, und mit dem Datenaustausch via MDMP (Multi Display Multi Processing) hätte das Unternehmen eine Lösung gewählt, die der Hersteller schon bald, sprich: ab Mysap ERP 2005, nicht mehr unterstützen wollte.

Doch auch die Unicode-Option war kein Zuckerschlecken. "Als wir das Projekt gestartet haben, war uns noch nicht klar, auf was wir uns da einlassen", erläutert Semling: "Es ging nicht nur um SAP, sondern um die gesamte IT-Landschaft: Software, Hardware und Infrastruktur." Das Gesamtprojekt gliederte sich schließlich in drei Phasen: Proof of Concept, Migration auf Unicode-fähiges SAP-Release, genauer gesagt: auf Mysap ERP 2004, und Konvertierung der Datenbank auf Unicode.