Employer Branding weitergedacht

Team-Branding – die neue Recruiting-Wunderwaffe?

17.02.2024
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Anstatt sich wie das Employer Branding als starker Arbeitgeber darzustellen, setzt das Team-Branding gezielt auf die Mitarbeiter des Unternehmens. Mit diesen drei Maßnahmen lassen sie sich besser an die Firma binden.
Personalexperten sind überzeugt, dass sich die Förderung eines starken Zusammengehörigkeitsgefühls in der Belegschaft in jeder Hinsicht auszahlt.
Personalexperten sind überzeugt, dass sich die Förderung eines starken Zusammengehörigkeitsgefühls in der Belegschaft in jeder Hinsicht auszahlt.
Foto: fizkes - shutterstock.com

"Team-Branding ist im Vergleich zum Employer Branding einfacher, glaubwürdiger und meist schneller umsetzbar", erklärt Norbert Nagy. Er und Viet Pham Tuan, Wolf Moog und Valentino Stein setzen sich ständig mit den neuesten Trends am Arbeitgebermarkt auseinander und sehen klare Vorteile des Team-Brandings gegenüber dem Employer Branding.

Was ist Team-Branding?

Im Bereich des Personalmarketings gibt es verschiedene Ansätze, um Arbeitgeber zu präsentieren und qualifizierte Mitarbeitende anzuziehen. Während das traditionelle Employer Branding darauf abzielt, das Unternehmen als starken Arbeitgeber nach außen zu positionieren, setzt das Team-Branding einen anderen Schwerpunkt. "Es legt den Fokus auf die Mitarbeitenden selbst und darauf, eine starke Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit innerhalb des Unternehmens zu schaffen", erläutert Norbert Nagy.

Im Vergleich zum Employer Branding, das eine breitere Zielgruppe anspricht, konzentriere sich das Team-Branding gezielt auf die internen Mitarbeitenden und deren Bedürfnisse. Es gehe darum, so Nagy "ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeitenden wertgeschätzt und engagiert fühlen". Während das Employer Branding die Attraktivität des Unternehmens nach außen hin betont, ziele das Team-Branding darauf ab, die Mitarbeiterbindung, -motivation und -entwicklung zu stärken. Nagy und sein Team sehen folgende drei Aspekte, die für ein Team-Branding sprechen:

1. Vorteil: Stärkung des Gemeinschaftsgefühls

Indem Unternehmen das Team-Branding in den Mittelpunkt stellen, schaffen sie eine Atmosphäre des Zusammenhalts und der Zusammenarbeit. Das Gefühl, Teil einer starken Gemeinschaft zu sein, motiviert die Mitarbeitenden und steigert ihr Engagement. Durch regelmäßige Kommunikation und Aktivitäten, die das Wir-Gefühl fördern, wie zum Beispiel Teambuilding-Events, interne Schulungen oder gemeinsame Projekte, können Unternehmen eine positive Unternehmenskultur aufbauen. Dieses Gemeinschaftsgefühl führt nicht nur zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch zu einer besseren Zusammenarbeit und einem effektiven Austausch von Wissen und Ideen.

2. Vorteil: Attraktivität als Arbeitgeber steigern

Ein erfolgreiches Team-Branding kann dazu beitragen, dass ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird. Mitarbeitende, die stolz auf ihre Zugehörigkeit zu einem starken Team sind, werden zu Botschaftern des Unternehmens nach außen. Sie teilen ihre positiven Erfahrungen in sozialen Netzwerken, auf Karriereplattformen oder bei persönlichen Kontakten.

Dieses authentische Feedback und die Empfehlungen von engagierten Mitarbeitenden haben eine starke Wirkung auf potenzielle Bewerberinnen und Bewerber. Das Team-Branding kann somit dazu beitragen, qualifizierte Talente anzuziehen.

3. Mitarbeiterbindung und -entwicklung fördern

Eine starke Teamidentität kann die Mitarbeiterbindung deutlich verbessern. Wenn sich die Mitarbeitenden mit ihrem Team und dem Unternehmen identifizieren, steigt ihre Zufriedenheit und ihre Bindung an den Arbeitgeber. Sie fühlen sich wertgeschätzt und haben ein höheres Verantwortungsbewusstsein für den Erfolg des Teams und des Unternehmens als Ganzes.

Durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen, Mentoring-Programme oder interne Karrieremöglichkeiten können Unternehmen ihre Beschäftigten dabei unterstützen, ihre Fähigkeiten und Talente weiterzuentwickeln. Dies stärkt nicht nur das Engagement der Mitarbeitenden, sondern fördert auch ihre langfristige Bindung an das Unternehmen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Team-Branding kein Ersatz für ein ganzheitliches Employer Branding ist, sondern vielmehr eine Ergänzung dazu darstellt. Arbeitgeber sollten beide Strategien sorgfältig aufeinander abstimmen und in die Gesamtstrategie des Unternehmens integrieren.

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