Sun setzt auf die Middleware-Karte

06.07.2005
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Ican wurde 2003 neu entwickelt und verfügt über einen Integrations-Server, der laut Hersteller mit der Java 2 Enterprise Edition (J2EE) konform ist, gängige Java-Applikations-Server unterstützt und für die Entwicklung Netbeans verwendet. Eine durchgängige Infrastruktur für alle Ican-Komponenten, ein einheitliches Modell für Geschäftsobjekte sowie Transformationsdienste gelten als weitere Stärken. Allerdings sind manche Kunden bisher nicht auf die neue Produktplattform umgestiegen. "Wir haben noch kein Projekt mit Ican 5.0 gemacht, da Kunden bisher den Vorläufer ,Business Integration Suite 4.5.3‘ einsetzen und jetzt erst wechseln wollen", schildert Hans-Dieter Gatzka, Abteilungsleiter ITS Enterprise Application Solutions beim Seebeyond-Partner Softlab in München. Das Beratungshaus betreut drei Seebeyond-Kunden in Deutschland, darunter die Hypovereinsbank. Sun sei in diesen Projekten nur als Hardwareanbieter aufgetreten.

Sun-Chef McNealy mit Seebeyond-CEO Jim Demetriades im Zwiegespräch
Sun-Chef McNealy mit Seebeyond-CEO Jim Demetriades im Zwiegespräch

Seebeyond, das laut eigener Auskunft rund 2000 Kunden hat, muss sich im Markt gegen Konkurrenten wie IBM, Bea Systems, Tibco oder Webmethods wehren und schrieb zuletzt rote Zahlen. So stieg zwar im letzten Quartal (Ende: 31.März) der Umsatz um acht Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 37,3 Millionen Dollar. Doch blieben unter dem Strich Nettoverluste von 2,6 Millionen Dollar. Im letzten Jahr erwirtschaftete der Hersteller einen Umsatz von 164 Millionen Dollar mit einem Plus von vier Millionen Dollar - der erste Gewinn nach sechs erfolglosen Jahren. Angesichts dieser Zahlen geht es bei der Übernahme nicht um den Kauf von Marktanteilen, sondern um Technik, die Sun für den Einstieg in das SOA-Geschäft braucht.

Fuß in der Tür