Konkurrenz der Messe-Städte

Stuttgart und München wetteifern um Systems-Nachfolge

25.08.2009
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Harte Konkurrenz zur Münchner Messe

Die Stuttgarter Messe bietet sechs Hauptthemen: Allgemeine Unternehmenssoftware, spezielle Unternehmenssoftware, IT-gestützte Geschäftsprozesse, System-Integration, Infrastruktur sowie Dienstleistungen.

Im Pressegespräch wurde deutlich, dass sich die Mannschaft um Kromer klar gegen die Münchner "Discuss & Discover" positioniert. Sehr deutlich brachte dies Rainer Glatz auf den Punkt. Der Geschäftsführer VDMA Fachverband Software gehört zum Messebeirat und vertritt dort die Interessen des Verbands und seiner Mitglieder. Glatz sagte mit Bezug auf die gestorbene Systems und deren beide Nachfolgeveranstaltungen in München und Stuttgart: "Da ist eine Eiche gefällt worden. Jetzt sprießen da zwei neue. Mal sehen, welche besser wächst." Der VDMA-Mann meinte auch, dass die Münchner Messeverantwortlichen viel Zeit gebraucht hätten, um das Konzept der Discuss & Discover der Öffentlichkeit verständlich zu machen. Kromer, auf die Wettbewerbssituation angesprochen, sagte: "Die Systems ist 2008 letztmals abgehalten worden. Danach kam aus München zunächst keine Aussage, wie es weiter gehen würde. Erst später, nachdem wir mit unserem Konzept an die Öffentlichkeit gegangen sind, kam die Ankündigung der Discuss&Discover." Tatsächlich wurde Messe-München-Geschäftsführer Dittrich 2008 mit dem neuen Konzept einen Tag nach der Ankündigung der Stuttgarter zur IT&Business vorstellig.

Konferenzprogramm zu Anwenderthemen

Rainer Huttenloher vom Konradin-Verlag als Medienpartner der IT&Business betonte, das angegliederte Konferenzprogramm der IT&Business bestehe zu 20 Prozent aus herstellerneutralen Vorträgen. Von den verbleibenden 80 Prozent werde ein Viertel der Präsentationen einen Anwenderbezug haben und Antworten auf IT-Probleme geben. Während die Münchner Veranstaltung ganz wesentlich auf ihr Konferenzprogramm baut, das an jedem der drei Tage 36 Referate bieten soll, beschränkt sich der schwäbische Herausforderer auf deren zwölf pro Tag.